PRESSEMITTEILUNG: 43/2606-2015

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Die kurdische Stadt Kobanî wurde am gestrigen Tag erneut von IS-Terroristen aus der Türkei angegriffen. Es sind dabei über 100 Zivilisten auf abscheuliche Art und Weise getötet worden.

Es ist bewiesen und seit letztem Jahr ein offenes Geheimnis, dass die Türkei Transitland für die Terroristen des IS ist und der türkische Geheimdienst die Islamisten sogar mit Waffen unterstützt.

Ali Ertan Toprak, Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland e.V. erklärt hierzu: „Die türkische Regierung ist seit längerem Teil des IS-Problems im Nahen Osten, nicht der Lösung.“

Daher fragt Toprak, „Wieviel Menschenleben und wieviel syrische Flüchtlinge brauchen wir, damit das endlich in Berlin und Brüssel ankommt?!“

Deutschland hat seit längerem Bundeswehrsoldaten und Patriotraketen in der kurdischen Stadt Kahramanmaras in der Türkei stationiert, um eine Gefahr für den Natopartner Türkei aus Syrien abzuwehren. Die Gebiete Syriens entlang der Granze zur Türkei sind entweder in der Hand der Kurden oder des IS, der wiederum von der Türkei unterstützt wird. Aus dem jetzigen Syrien besteht für den Natopartner keine Gefahr. Toprak weiter: „Da fragen wir uns, welchen Sinn macht es deutsche Soldaten und Kriegsgerät weiterhin in der Türkei zu stationieren?“

Selbst Präsident Obama hat es kürzlich beim G7 Treffen in Deutschland beklagt, dass die Türkei im Kampf gegen den IS zu wenig leistet.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland ist der Auffassung, das auch Deutschland sich endlich deutlich zur Rolle der Türkei äußern muss.

Ali Ertan Toprak fasst die Erwartung der Kurdischen Gemeinde Deutschland wie folgt zusammen: „Die Bundesregierung sollte unbedingt die Türkei unverzüglich auffordern, ihre Unterstützung für den IS einzustellen. Ansonsten muss auch als erster Schritt der Abzug der deutschen Patriot-Raketen aus der Türkei in Erwägung gezogen werden.“

Die Kurdische Gemeinde Deutschland fordert von der NATO, dass die IS-Angriffe über die Türkei sofort gestoppt werden und jegliche Unterstützung des IS durch die Türkei mit aller Kraft unterbunden wird.