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Kurdische Gemeinde in Deutschland blickt mit Sorge in die Türkei

Die kurdische Gemeinschaft in Deutschland verurteilt die türkischen Angriffe auf Stellungen der PKK. Die Kurden in Deutschland sollten aber friedlich bleiben, so der Appell.

Nach der faktischen Aufkündigung des Friedensprozesses mit den Kurden hat die Türkei ihre Angriffe auf die PKK ausgeweitet. Aufgrund der angespannten Lage im Land warnte die Bundesregierung jetzt auch deutsche Türkei-Reisende. Demnach liegen Hinweise auf möglicheAnschläge auf die U-Bahn und Bushaltestellen in Istanbul vor. Unmittelbare Auswirkungen auf die Ferienregionen gebe es aber nicht. Auch die Kurdische Gemeinde in Deutschland zeigte sich erschüttert über die jüngsten Entwicklungen in der Türkei. Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde rät den Kurden in Deutschland, Ruhe zu bewahren: O-TON CAHIT BASAR, GENERALSEKRETÄR KURDISCHE GEMEINDE DEUTSCHLAND „Wir betrachten die Entwicklung mit großer Sorge. Und vor allem möchten wir nicht, dass dieser Konflikt in die Bundesrepublik hinein getragen wird. Wir appellieren an alle Kurdinnen und Kurden in Deutschland, friedlich zu bleiben. Gewaltfreie Proteste und Demonstrationen sind gut und erlaubt, und das ist auch unser demokratisches Recht. Aber unser politischer Gegner ist nicht in Berlin, sondern in Ankara.“
Musa Ataman

Musa Ataman

Mit der Sorge um Freunde und Verwandte steigt auch die Wut auf die türkische Regierung. Musa Ataman, Ehrenvorsitzender der kurdischen Gemeinde in Deutschland übt heftige Kritik an der türkischen Politik: O-TON MUSA ATAMAN, EHRENVORSITZENDER KURDISCHE GEMEINDE DEUTSCHLAND „Dass wir auch, selbstverständlich, dort auch Verwandte und Freunde. Dass die auch betroffen sind, und das macht uns selbstverständlich wütend und das kann man einfach nicht akzeptieren, was seit Jahren von der türkischen Regierung und von der türkischen Politik, dass das kurdische Volk darunter leiden muss.“ Cahit Basar sieht nun auch die NATO in der Pflicht. O-TON CAHIT BASAR, GENERALSEKRETÄR KURDISCHE GEMEINDE DEUTSCHLAND „Und ich glaube, dass die NATO gut beraten wäre, wenn sie als Wertegemeinschaft weiterhin wahrgenommen und auch glaubhaft sein möchte, dass sie auch dies noch mal deutlich macht: Nicht die Kurden sind das Problem im Nahen Osten, sondern die IS und die unterstützenden Staaten. Und dazu gehört leider auch die Türkei.“ Die Mitglieder der kurdischen Gemeinde in Deutschland blicken weiterhin mit Sorge in die Türkei. Und hoffen auf eine friedliche Lösung des Konflikts.
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