Am 27. Juni 2001 starb Süleyman Taşköprü in Hamburg durch zwei gezielt auf ihn abgegebene Kopfschüsse. Süleyman befand sich im Gemüsehandel seiner Familie, als zwei Personen diesen betraten mit der Absicht, ihn zu töten.
Die Familie Taşköprü war zu Beginn der 1980er Jahre nach Deutschland gekommen und hatte sich mit dem Gemüsehandel selbstständig gemacht. Die polizeilichen Ermittlungen, die sich an die Tötung Taşköprüs anschlossen, gingen von einer Verstrickung der Familie in die organisierte Kriminalität der Hansestadt aus. Dabei war er das inzwischen dritte Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), nur eine Woche vor ihm wurde Abdurrahim Özüdoğru in seinem Nürnberger Blumengeschäft ermordet. Erst mit dem Suizid der beiden Haupttäter der Mordserie, infolge eines missglückten Bankraubs in Eisenach, flog die Mordserie als das rassistische Mordkomplott auf, das es war. Die jahrelange Komplizin und Mittäterin des Trios stellte sich wenige Tage später der Polizei.
In den Jahren bis zur Selbstenttarnung ging die Polizei von Milieumorden aus, als Tatmotiv galt nicht gezahltes Schutzgeld und, wie im Fall Süleyman Taşköprü, der angebliche Kontakt der Opfer in die organisierte Kriminalität. Die deutschen Medien sprachen abwertend von „Dönermorden“. Der rassistische Tathintergrund war den Hinterbliebenen der Opfer dagegen früh klar. Bereits 2006 demonstrierten sie gemeinsam in Dortmund und Kassel und forderten die Ermittlungsbehörden auf, in Richtung Rechtsextremismus nach den Tätern zu suchen. Ihre Rufe verhalten aufgrund von Ignoranz und Naivität bei Behörden und Gesellschaft. Der letzte bekannte Mord des NSU war jener an der Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter, dessen Motiv bis heute ungeklärt ist.
Die Kurdische Gemeinde Deutschland gedenkt der Opfer des NSU
Enver Şimşek
Abdurrahim Özüdoğru
Süleyman Taşköprü
Habil Kılıç
Mehmet Turgut
İsmail Yaşar
Theodoros Boulgarides
Mehmet Kubaşık
Halit Yozgat
Michèle Kiesewetter