Pressemitteilung: 215/1412-2018

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A P P E L L

an US-Präsidenten Donald Trump,
an Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,
an Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg,
an EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker,

verhindern Sie einen neuen Krieg Erdogans gegen die Kurden!

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine erneute Militäroffensive auf kurdische Regionen im Nordosten Syriens angekündigt, die schon in wenigen Tagen beginnen soll. Mit dem geplanten Angriff könnte sich die Tragödie von Afrîn, das Anfang des Jahres zum Ziel eines völkerrechtswidrigen türkischen Angriffskriegs wurde, jetzt wiederholen!

Tausende Menschen mussten damals aus Afrîn, das bis heute türkisch besetzt ist, fliehen. Es gab zahlreiche Tote und Vertriebene.

Erdogan spricht davon, die türkische Militärpräsenz in einer sogenannten Pufferzone auch östlich des Euphrats auszuweiten. Wir Kurden sehen in diesem Vorhaben eine Gefahr für eine demokratische Lösung für Syrien und für die Kurden. Dies ist die grenzüberschreitende Version einer Politik, die die kurdische Frage durch Vernichtung und Zerstörung lösen möchte.

Das vergangene Jahr war für die kurdische Bevölkerung in Nordsyrien ein dunkles und tragisches Jahr: Eine relativ stabile Region, die in den letzten Jahren mehr als hunderttausend Kriegsflüchtlinge aufgenommen hatte, ist 2018 selbst zum Ort einer ethnischen Säuberung geworden.

Wir appellieren daher an Sie, stoppen Sie diesen völkerrechtswidrigen Angriff Ihres Nato- Partners auf das kurdische Volk! Verhindern Sie, dass erneut Hunderttausende fliehen müssen. Stehen Sie an der Seite der Kurden, die in West-Kurdistan (Rojava) zusammen mit amerikanischen Streitkräften gegen den IS gekämpft und unsere gemeinsamen Werte verteidigt haben. Setzen wir uns jetzt gemeinsam für eine friedliche Lösung in Syrien ein.