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Ali Ertan Toprak, Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland verurteilt den Terroranschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara scharf.

Durch den Autobombenanschlag gestern Abend im Regierungsviertel kamen 28 Menschen ums Leben und mehrere Dutzende wurden verletzt.

Das ist mittlerweile der vierte Selbstmordanschlag in den letzten sechs Monaten, bei denen es knapp 170 Toten und Hunderte von Verletzten gegeben hat.

Die Selbstmordanschläge von Suruc im Juli, Ankara im Dezember 2015, Istanbul im Januar dieses Jahres gehen auf das Konto der Mörderbande IS, die sich unlängst gegen ihre bisherige Schutzmacht die Türkei gewandt hat.

Hinter dem gestrigen Anschlag soll laut Ankara der militärische Ableger YPG der kurdischen PYD aus Syrien sein. Ausgerechnet die YPG, deren internationale Anerkennung im Kampf gegen die IS Ankara ein Dorn im Auge ist. Die Kooperation der YPG mit den USA hat in der vergangenen Woche bereits zu einer diplomatischen Krise zwischen der Türkei und den USA geführt.

Für Toprak ist es offensichtlich, dass hinter diesem Anschlag ganz andere Kräfte zu vermuten sind als die YPG, die ausschließlich gegen die IS kämpft.

Es wäre nicht erste Mal, dass der türkische Geheimdienst selbst Anschläge gegen die eigenen Kräfte und Bevölkerung verübt, um eine nationale Pogromstimmung zu schaffen und internationale Solidarität gegen die vermeintlichen Terroristen einzufordern und vor allem Kurden zu diskreditieren.

Trotz eindeutiger Dementi von der PYD behauptet Ankara, die Mörder schon zu kennen, um den Einmarsch der türkischen Streitkräften in die kurdische Region Nord-Syrien vorzubereiten.

Toprak fragt, warum die PYD/YPG gerade jetzt, in einer Zeit, wo sie von Russland und den USA im Krieg gegen die IS in Syrien unterstützt wird, durch so einen Terrorakt die Sympathien weltweit verspielen sollte?

Die Türkei hat sich selbst jetzt endlich einen Vorwand geschaffen, Syrisch-Kurdistan anzugreifen.