Appell der Deutsch-Kurdischen Ärzte-Initiative an alle Mediziner in Deutschland: Unterstützen Sie die Opfer von Afrîn!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Ereignisse in Afrîn lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich glaube, Ihnen nicht viel zur katastrophalen Lage der Menschen dort schreiben zu müssen. Alle Medien zeigen es: Seit dem Einmarsch der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Milizen sind die Menschen in Afrîn in größter Not. Eine jahrtausendealte Kultur und das fortschrittliche Gemeinwesen in der Region wurden einfach weggebombt. Die türkische Regierung und radikale Islamisten konnten es nicht ertragen, dass im Norden Syriens ein säkulares und demokratisches System erfolgreich etabliert wurde. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Infrastruktur und zivile Einrichtungen, darunter das größte Krankenhaus der Stadt, hat man gezielt unter Beschuss genommen: Afrins medizinische Versorgungsstätten sind überfüllt mit Verwundeten. Es fehlt an Medikamenten und Transportmitteln. In besonderer Gefahr sind neben den 400.000 Binnenflüchtlingen auch nicht-muslimische Minderheiten, denen Afrîn eine sichere Heimat geboten hatte.

Wir als Mediziner und Medizinerinnen sind nun mehr denn je gefragt, wirkungsvolle Hilfe zu leisten und zu organisieren. Deshalb appelliere ich an Sie alle, Mitgefühl zu zeigen und Unterstützung zu leisten!
Zu diesem Zwecke müssen wir zusammenarbeiten und gemeinschaftlich Strategien und Wege entwickeln, um konkrete Hilfe vor Ort zu leisten. Die Deutsch-Kurdische Ärzte-Initiative lädt Sie daher zu einer Tagung in Berlin ein, die sich der Vernetzung und der konkreten Hilfe für die Menschen in Afrîn widmen soll. Als Tagungstermin geplant sind der 12.-13.05.2018.

Wir, die Deutsch-Kurdische Ärzte-Initiative, haben bereits sieben Jahre Erfahrung, um in vergleichbaren Situationen effektiv und unbürokratisch zu helfen. Informationen zu unserer bisherigen Arbeit finden Sie auch auf unserer Website: www.initiative-nordsyrien.jimdo.com

Diese Expertise wollen wir dafür nutzen, um jetzt den Menschen in Afrin zur Seite zu stehen. Wir dürfen als Humanisten, Demokraten und Menschenrechtler nicht tatenlos bei dem zusehen, was in Afrîn vor sich geht. Wir sind Zeugen eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit, begangen an Menschen, die auch für unsere Sicherheit und mit Erfolg gegen den sogenannten IS gekämpft haben. Wir, die Deutsch-Kurdische Ärzte-Initiative möchten retten, was noch zu retten ist. Hierzu brauchen wir Ihre Hilfe!

Ich bitte Sie daher um eine rege Teilnahme an unserer geplanten Tagung. Bitte machen Sie auch andere Mediziner und Medizinerinnen auf unser Vorhaben aufmerksam und teilen Sie diesen Aufruf, damit wir in dieser scheinbar aussichtslosen Situation gemeinsame Lösungen finden.

Ihr Dr. Dr. med. Rassoul Faki
Kontakt: info@praxis-faki.de oder Tel. 01735249569

Spendenkonto: Förderverein für bedrohte Völker,
Stichwort: Afrin, Postbank Hamburg,
IBAN: DE89 2001 0020 0007 4002 01, BIC: PBNKDEFF
VERWENDUNGSZWECK: Hilfe für NORD-SYRIEN