Screenshot / DW

Bewusste Provokation – Deutsche Welle wird zur Entschuldigung aufgefordert!

Die Kurdische Gemeinde in Deutschland (KGD) fordert von der Deutschen Welle (DW) eine deutliche Distanzierung und Entschuldigung bezüglich des Artikels „Die Träume syrischer Kurden lösen sich in Luft auf“ vom 10.01.2019, geschrieben von der in Beirut residierenden Journalistin Anchal Vohra.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Mehmet Tanriverdi, ist entsetzt über einen von der DW veröffentlichten Artikel.

In dem Artikel des Grauens, zitiert Anchal Vohra angeblich einen kurdischen Bewohner aus der Kurdischen Stadt Manbidsch im Norden Syriens, ändert jedoch aus „Sicherheitsgründen“ seinen Namen in „Saddam“.

Eine größere Einfallslosigkeit und Unsensibilität ist kaum denkbar, da Saddam Hussein als irakischer Diktator und Massenmörder dem Irak und vor allem dem kurdischen Volk großes Leid zugefügt hat.

Der kurdische Interviewpartner, der in dem Artikel mehrfach zitiert wird, wird im gesamten Artikel nur noch unter dem Namen Saddam, dem Namen seines Schlächters, erwähnt.

Tanriverdi: „Die Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber dem kurdischen Volk ist hier selbsterklärend. Eine ungeheuerliche Ignoranz wird hier an den Tag gelegt.“

Der Diktator Saddam Hussein hat nicht nur unzählige Kriege gegen seine Nachbarstaaten geführt, er hat auch einen der größten und grausamsten Völkermorde nach dem zweiten Weltkrieg am kurdischen Volk verübt. Seine Schergen haben Kurdinnen und Kurden bei lebendigem Leibe in Massengräbern begraben, die Bewohner von Halabdscha bestialisch mit Giftgas ermordet.

Tanriverdi: „Der Name Saddam löst in Kurdistan bis heute Angst, Schrecken, Trauer, Wut und Verzweiflung aus. Die Respektlosigkeit, die bei dieser Namenswahl getroffen wurde, sucht seines Gleichen. Man stelle sich mal vor, der Name eines jüdischen Interviewpartners wird „aus Sicherheitsgründen“ in Adolf Hitler umgeändert.“

Tanriverdi fordert von der Deutschen Welle – eine auch durch die Gebühren der 1,2 Millionen Deutsch-Kurden getragene Rundfunkanstalt – eine öffentliche Entschuldigung und deutliche Maßnahmen. Er ist sich sicher, dass die Journalistin Anchal Vohra genau wusste welchen Namen sie da nutzt. Sie kennt sich angeblich im Nahen Osten aus und ist seit über 15 Jahren als professionelle Journalistin tätig. Es handelt sich hier nicht um ein Missverständnis seitens der Journalistin, sondern um eine bewusst provokative Namensauswahl.