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Der aktuelle EU-Türkei-Gipfel in Brüssel ist nach Auffassung der Kurdischen Gemeinde Deutschland (KGD) e.V. einer der fatalsten außenpolitischen Fehler Deutschlands und der EU in den letzten Jahren, der sich schwer rächen wird.

Die Kurdische Gemeinde ist vor allem Angesicht der aktuell dramatischen Menschenrechtslage in der Türkei über die sogenannte Realpolitik Deutschlands und der EU gegenüber der Türkei entsetzt.

Deutschland und die EU haben sich gegenüber einem immer autokratischer werdenden Erdogan, der nahezu stündlich alle demokratischen Standards der EU in seinem Land verletzt, erpressbar gemacht.

Erdogan bringt alle Kritiker zum Schweigen und die EU schaut zu, weil er die Flüchtlinge als Faustpfand BENUTZT.

„Deutschland und die EU müssten nicht als Bittsteller zu Erdoğan reisen, wenn unsere Politiker ihre eigenen Normen und Werte ernst nehmen würden!“ meint der Bundesvorsitzende der KGD, Ali Ertan Toprak.

Toprak kritisiert den EU-Türkei-Gipfel mit ungewöhnlich scharfen Worten , „Aber anscheinend braucht es heute großen Mut anstatt nur Pflichtbewusstsein, um unsere Normen und Werte gegenüber Bedrohungen durch Autokraten zu schützen.“

Toprak zeigt sich über die falsche Strategie der EU verwundert und stellt fest: „Anstatt die Türkei an ihre Verpflichtung als EU-Beitrittskandidaten zu erinnern, dass sie von sich aus für sichere Grenzen zu sorgen hat und im Falle einer Verweigerung der Zusammenarbeit zu drohen, die jährlichen 700 Millionen EU-Zuschüsse einzustellen, gibt man die Zügel in die Hände eines Autokraten, der immer mehr unberechenbar wird.“

Während gestern in der Türkei der kurdische Menschenrechtler Tahir Elci von Tausenden zu Grabe getragen wurde, ging die EU in die Knie und hat gestern in Brüssel mit ihrem Türkei-Deal ihre Werte zu Grabe getragen.