Pressemeldung: 325/0910-2023

Die Kurdische Gemeinde Deutschland fordert eine Flugverbotszone für West- und Südkurdistan

Seit einigen Tagen finden verstärkt völkerrechtswidrige Angriffe der Türkei auf West- und Südkurdistan statt. Die türkische Luftwaffe bombardiert, vor allem in Rojava, mit Drohnen und Kampfflugzeugen zivile Gebiete und deren Infrastruktur – hierunter fallen Ölanlagen, Elektrizitäts- und Gaswerke, die Trinkwasserversorgung, Fabriken aber auch Flüchtlingslager. Hunderte Menschen haben hierbei ihr Leben verloren.

Die Regierung in Ankara behauptet demgegenüber, es würden lediglich kurdische Militärstellungen angegriffen und rechtfertigt ihre barbarischen Angriffe auf Zivilisten und deren lebensnotwendigen Infrastruktur mit dem Anschlag der PKK in Ankara vom 01. Oktober 2023. Was ein ziviles Krankenhaus in Dêrik, welches durch die Angriffe vollständig zerstört wurde, mit den Vorfällen in Ankara zu tun hat, bleibt unbeantwortet.

Dass systematisch Gebiete von Rojava (Nordsyrien) bombardiert werden, die mehrheitlich von Kurden bewohnt sind, zeugt erneut davon, welch menschenverachtendes und verbrecherisches Kalkül Ankara verfolgt.

Wir fordern die Bundesregierung und die EU auf, jene Gräueltaten gegen die kurdische Bevölkerung konsequent zu verurteilen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um den verbrecherischen Angriffen ein Ende zu setzen. Es braucht zudem eine Flugverbotszone über West- und Südkurdistan für militärische Flüge, um die Zivilbevölkerung vor weiterem Leid und die lebensnotwendige zivile Infrastruktur vor weiterer Zerstörung zu schützen.

Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, appelliert: „Mit der Zerstörung der zivilen Infrastruktur wird den Menschen vor Ort jegliche Lebensgrundlage genommen, so dass sie ihre Heimat verlassen müssen. Eine neue Fluchtbewegung nach Europa bleibt zu befürchten. Mit der Vertreibung verfolgt Erdoğan das Ziel, in der Region türkeinahe Djihadisten anzusiedeln.“