Armenian Genocide image

Der 24. April ist der weltweite Gedenktag an die systematisch geplante Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich und die unsägliche Vernichtung all ihrer Lebensspuren. Die Kurdische Gemeinde Deutschland e.V. nimmt diesen Tag zum Anlass, um die Türkei aufzufordern, den Genozid am armenischen Volk endlich anzuerkennen.

Bis zum heutigen Tage werden die Forderungen der Armenier abgeschmettert und verunglimpft. Sowohl die offizielle türkische Geschichtsschreibung als auch die Regierung bestreiten den Genozid noch immer und leugnen, dass es überhaupt ein Verbrechen gegeben habe. Es gibt türkische Stimmen, die konsequent behaupten, der Völkermord sei eine „internationale Lüge“. Diese Behauptung wird vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit geschützt. Das ist unsäglich.

Die Türkei ist Erbe und Nachfolger des Osmanischen Reiches und trägt als solche definitiv Verantwortung für die Richtigstellung der Tatsachen.

Wir als Kurdische Gemeinde teilen den Schmerz der Armenischen Gemeinde Deutschland, nicht nur am 24. April, und erklären uns mit ihr solidarisch. Wir sind uns darüber im Klaren, dass auch Teile der Kurden (milizionäre Kräfte) am Völkermord beteiligt waren. Sie wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts im Auftrag des Osmanischen Reiches benutzt, instrumentalisiert und gegen die Armenier eingesetzt.

Es steht außer Frage, dass die Taten nie wieder gutzumachen und dass jegliche Bitte um Vergebung und Entschuldigung unangemessen ist. Wir haben jedoch die moralische Verpflichtung, das Geschehene zuzugeben und immer wieder daran zu erinnern und gegen das Vergessen anzukämpfen.

Den 24. April als Gedenktag an den Genozid an den Armeniern während des ersten Weltkrieges, in den Jahren 1915/16, nehmen wir zum Anlass, um für das Recht der armenischen Gemeinschaft einzutreten, ihre eigene Geschichte erzählen zu können und dafür endlich politische Anerkennung zu bekommen, insbesondere in der Türkei.