PRESSEMITTEILUNG: 36/0202-2015

02-2015-PE-KGD

Die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) begrüßt die Errichtung einer Professur für das Alevitentum an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.

„Erstmals“ so Cahit Basar, Generalsekretär der KGD, „findet der Jahrzehntelange zähe Kampf der Aleviten um Anerkennung eine akademische Antwort“.

Der Wunsch der Aleviten, sich vom mehrheitlich sunnitisch geprägten Islam deutlicher als bisher zu emanzipieren und die gravierenden Unterschiede zu verdeutlichen, wird eine der wichtigen Aufgaben der neu berufenen Professorin Frau Dr. Handan Aksünger sein.

Das eine Frau die weltweit erste Professur für das Alevitentum bekleidet, hat einen mehr als symbolischen Wert so Basar weiter. Im Alevitentum sind Frauen gleichberechtigt und in den alevitischen Glaubensgrundsätzen mit den gleichen Rechten ausgestattet wie Männer. Weder gäbe es eine Pflicht zur Kopfbedeckung oder gar zur Verhüllung noch würden die „Cem“ – die Gebetsrituale – getrennt abgehalten. Männer und Frauen halten ihre Gottesdienste in den Gebetszentren, den „Cem-Häusern“ gemeinsam ab. Diese gelebte Gleichberechtigung führt zu Anfeindungen, Ausgrenzung und Verfolgung seitens der sunnitischen Konservativen bzw. Islamisten.

Generalsekretär Basar ist sich sicher, dass die rund eine Million Aleviten in Deutschland, unter ihnen auch viele Kurden, diesem Land unendlich dankbar dafür sind, Ihnen die Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht zu haben, die den Menschen in ihren Herkunftsstaaten –allen voran die Türkei – bis heute verwehrt worden ist.

Frau Prof. Aksünger und die Universität Hamburg haben am 30. Januar 2015 Geschichte geschrieben und damit das Tor für eine vielversprechende Zukunft aufgestoßen.