Für Ankara stand schnell fest: Die Kurden waren es!

Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland hegt den Verdacht, dass die Anschläge in der Türkei unter Beteiligung bzw. zumindest Billigung einzelner staatlicher Organe oder Parallelstrukturen in den Sicherheitsdiensten begangen sein könnten.

Diese Mutmaßung stützt sich auf die Erkenntnis, dass die Terrororganisation IS sich bisher zu den Anschlägen nicht bekannt hat. „Das ist eher ungewöhnlich da die IS sonst die Verantwortung für Anschläge übernimmt“, so Toprak.

Auch der jüngste Anschlag in Ankara wirkt verdächtig. Er wird der kurdischen Organisation YPG angelastet, die umgehend die Verantwortung von sich gewiesen hat und sicher kein Interesse hätte, mit solch einem Anschlag auf der internationalen Terrorliste zu landen. Genau dies verlangt aber Ankara seit Wochen von seinen Verbündeten, die gemeinsam mit der YPG erfolgreich gegen den Islamischen Staat kämpfen. Erst vor wenigen Tagen kam es zwischen der Türkei und den USA zu diplomatischen Verwerfungen, nachdem die USA ausdrücklich erklärten, dass sie die YPG nicht als eine Terrororganisation einstufen.

Das vor diesem Hintergrund solch ein Anschlag im Regierungsviertel von Ankara von einem mittellosen syrischen Flüchtling verübt worden sein soll, ist daher mehr als unglaubwürdig.

Alle Anschläge in der Türkei haben bisher politisch und gesellschaftlich immer nur der Opposition und den Kurden geschadet.

Entweder waren sie unmittelbare Opfer oder wie nun jüngst in Ankara die angeblichen Täter um nun damit der internationalen Gemeinschaft „Beweise“ zu liefern, damit die Kurden dort landen, wo sie Ankara gerne sehen würde, auf der Terrorliste.

Bleibt zu hoffen, dass sich die internationale Gemeinschaft von solch durchsichtigem Schauspiel nicht beirren lässt und weiterhin an der Seite der Kurden den Krieg gegen den islamistischen Terror fortsetzt.