Pressemeldung 352/2802-2025

Gut, dass die Waffen endlich schweigen sollen!

Die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) begrüßt den Aufruf des inhaftierten kurdischen PKK-Führers Abdullah Öcalan, den militärischen Widerstand nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit dem türkischen Staat einzustellen. Dieser Schritt eröffnet die Möglichkeit, den politischen Kampf für die Rechte der Kurdinnen und Kurden in Nordkurdistan auf friedliche Weise fortzuführen.

Er hat vom Gefängnis aus die von ihm gegründete PKK aufgefordert endgültig die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen.

Die Niederlegung der Waffen ist ohne Zweifel besser als weiterhin Krieg zu führen.

Der türkische Staat hat bislang die PKK als Vorwand für ihre Repressalien gegen das kurdische Volk und ihrer berechtigten Anliegen sowie der Kriminalisierung der Kurdinnen und Kurden im Inland und Ausland eingesetzt. Bereits die Forderung nach kulturellen und demokratischen Rechten wurde massiv verfolgt. Die Türkei hat jetzt keine Argumente mehr in der Hand, um das kurdische Volk weiterhin zu unterdrücken.

Dennoch ist die kurdische Frage mit der Niederlegung der Waffen und Auflösung der PKK nicht endgültig gelöst. Sie wartet weiterhin auf eine demokratische Antwort Seitens des türkischen Staates.

Die Türkei bombardiert weiterhin die autonome Region der Kurden in Syrien, setzt demokratisch gewählte kurdische Bürgermeister ab und verhaftet Menschen, die sich für eine Lösung der Kurden-Frage einsetzen.

Wir richten daher unsere Aufmerksamkeit darauf, wie die Türkei zukünftig demokratische kurdische Parteien und Politiker behandeln wird.

Aber eins muss klar sein, das kurdische Volk wird niemals auf ihr Selbstbestimmungsrecht und ihre kulturellen Rechte verzichten. Sie wird weiterhin mit demokratischen und friedlichen Mitteln diese Grundrechte einfordern.

Eine demokratische und politische Bewegung würde nicht nur den Kurdinnen und Kurden in Nordkurdistan, sondern auch in anderen Teilen Kurdistans zugutekommen und die demokratische Entwicklung in der gesamten Region stärken.

Unter dem Vorwand der Bekämpfung der PKK hält die Türkei seit Jahrzehnten große Gebiete der Autonomen Region Kurdistan im Irak besetzt. Seit 2018 hat die Türkei zudem Gebiete in Südwest-Kurdistan (Rojava) militärisch besetzt, was zu massiven Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen und der Destabilisierung der Region geführt hat. Die Türkei tut alles um die autonome Region in Rojava-Kurdistan zu verhindern.

Diese Politik dient nicht der Sicherheit, sondern der dauerhaften Kontrolle kurdischer Gebiete und untergräbt jede Friedensperspektive.

Die internationale Gemeinschaft, hier vor allem die EU, ist jetzt aufgefordert, auf die Türkei unmissverständlich einzuwirken, dem kurdischen Volk das Selbstbestimmungsrecht zu zugestehen und nicht länger die kulturellen und demokratischen Rechte zu verweigern.

Jetzt ist die Türkei am Zuge ernsthafte Schritte zur Lösung der Kurden- und Kurdistanfrage in die Wege zu leiten.