Am 16. März 1988 wurde die kurdische Stadt Halabja zum Schauplatz eines der grausamsten Verbrechen der modernen Geschichte. Der irakische Diktator Saddam Hussein ließ durch seine Streitkräfte chemische Waffen gegen die Zivilbevölkerung einsetzen – ein Akt des Genozids, der über 5.000 unschuldige Menschen das Leben kostete. Weitere Tausende starben in den darauffolgenden Tagen an den Folgen des Giftgases, und bis heute leiden Überlebende an schweren gesundheitlichen Schäden.

Halabja steht als Symbol für den unermesslichen Schmerz und das Leid der Kurd:innen, die über Jahrzehnte hinweg systematischer Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung ausgesetzt waren. Der Angriff war Teil der sogenannten Anfal-Operation, einer gezielten Vernichtungsstrategie des irakischen Regimes, die Hunderttausende Kurd:innen das Leben kostete. Halabja wurde zum Sinnbild dieses staatlich organisierten Massenmords.
Bis heute hat die irakische Zentralregierung weder eine angemessene Anerkennung noch eine umfassende Entschädigung für die Opfer geleistet. Die internationale Gemeinschaft tat sich lange schwer, dieses Verbrechen als das zu benennen, was es war: ein Völkermord. Doch für das kurdische Volk ist Halabja nicht nur eine Erinnerung – es ist eine offene Wunde, die mahnt, niemals zu schweigen, wenn Unrecht geschieht.

Halabja erinnert uns daran, dass das Streben nach Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechten niemals enden darf. Es ist eine Mahnung an die Welt, entschlossen gegen Rassismus, Unterdrückung und Völkermord einzutreten.

Mit tiefer Trauer gedenkt die Kurdische Gemeinde Deutschland den Opfern von Halabja.