
Sprache ist weit mehr als nur ein Mittel zur Verständigung – sie ist ein zentraler Bestandteil von Identität und Kultur. Millionen von Menschen weltweit sind jedoch gezwungen, ihre Muttersprache im Verborgenen zu sprechen oder ganz aufzugeben. Oftmals wird sie politisch unterdrückt, aus dem Bildungssystem ausgeschlossen oder gesellschaftlich marginalisiert.
Am 21. Februar, dem Internationalen Tag der Muttersprache, wird die Bedeutung sprachlicher Vielfalt hervorgehoben. Besonders bedroht sind viele Minderheitensprachen, darunter auch die verschiedenen Dialekte des Kurdischen – Kurmancî, Badini, Soranî, Zazakî(Kirmancki), Goranî und Lorî. Während Kurmancî, Badinî, und Soranî in der Autonomen Region Kurdistan offizielle Anerkennung genießen, bleibt die Sprache in anderen Regionen stark eingeschränkt. In der Türkei, im Iran und in Syrien dürfen viele Kurd:innen ihre Muttersprache nicht frei in Schulen oder im öffentlichen Leben verwenden.
Sprache bedeutet Zugehörigkeit. Wer seine Sprache nicht sprechen darf, verliert ein Stück seiner eigenen Identität. Deshalb ist es umso wichtiger, gefährdete Sprachen zu schützen, sie zu lehren und an kommende Generationen weiterzugeben. Jede Sprache, die verschwindet, ist ein unwiederbringlicher Verlust – für die betroffenen Menschen und für die kulturelle Vielfalt der gesamten Menschheit.