PRESSEMITTEILUNG: 68/1012-2015

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Den internationalen Tag der Menschenrechte am 10.Dezember nutzt die Kurdische Gemeinde Deutschland dazu, um auf die dramatische Menschenrechtslage in den kurdischen Regionen aufmerksam zu machen.

„Nach dem Willen mancher gelten die Menschenrechte auf dieser Welt offensichtlich für das kurdische Volk nicht“ stellt der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland Ali Ertan Toprak fest.

Selbst für das elementarste Recht, das Existenzrecht, müssen – so Toprak – die Kurdinnen und Kurden tagtäglich erbittert kämpfen.

In allen Teilen Kurdistans habe man eine deutliche Verschlechterung der Menschenrechtslage feststellen können. In der Türkei wurden Menschenrechtsaktivisten wie jüngst der kurdische Präsident der Anwaltskammer der Stadt Diyarbakir, Tahir Elçi, ermordet, oppositionelle Politiker landesweit verhaftet und die Pressefreiheit deutlich eingeschränkt. Im Iran werden nahezu täglich Kurdinnen und Kurden, die sich gegen das Mullah-Regime auflehnen, hingerichtet. In Syrien und im Irak tobt der Terror der IS, der von der Türkei, Saudi-Arabien und Katar unterstützt nicht nur zu einer der größten humanitären Katastrophen der Welt geführt hat, sondern auch dem kurdischen Volk gänzlich den Krieg erklärt hat.

In den letzten Tagen hat sich die Lage in der kurdischen Stadt Efrîn dramatisch zugespitzt. Die Islamisten, die Al-Kaida Ableger in Syrien, haben ungeachtet der alliierten Luftschläge die Stadt seit Tagen eingekesselt und versuchen sie zu erobern.

Für Toprak ist die Parallele zu der Stadt Kobane, die dieses Jahr beinahe von dem IS eingenommen worden wäre, offensichtlich. „Efrîn droht das zweite Kobanî zu werden“ warnt der Vorsitzende der kurdischen Gemeinde und ruft die internationale Staaten-Gemeinschaft dringend dazu auf, der Stadt und ihren Bewohnern zu Hilfe zu eilen.

Toprak appelliert an die Weltgemeinschaft und unterstreicht, dass die Kurden in Kurdistan die europäischen Werte mit ihrem Leben zu verteidigen bereit sind. „Efrîn darf nicht fallen, die Islamisten dürfen keinen Sieg erringen. Die Kurden brauchen humanitäre und militärische Unterstützung, um die Belagerung der kurdischen Enklave in Nordwest-Syrien zu durchbrechen“.

Es ist schon alleine eine Tragödie am Tag der Menschenrechte um Humanität bitten zu müssen.