PRESSEMITTEILUNG: 49/1508-2015

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Längst eine überfällige Entscheidung

Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßt das Ende der Patriot-Mission und den Abzug der Bundeswehr in der Türkei!

Die Entscheidung der Bundesregierung, die in der Türkei stationierten „Patriot“-Raketenabwehrsysteme mit rund 250 deutschen Soldaten in den kommenden Monaten abzuziehen, kommentiert Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland als mutig, überfällig und historisch zugleich.

Die seit 2013 in der Südtürkei stationierten Bundeswehrsoldaten sollten mögliche Raketenangriffe aus Syrien abwehren. Dieses Gefahrenszenario wurde von dem damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Staatspräsidenten Erdogan herbeigeredet. Ähnlich wie vor wenigen Wochen, hatte die Türkei 2013 die NATO unter Druck gesetzt und einen Bündnisfall feststellen lassen.

Toprak verweist darauf, dass Erdogan im Schutze der eingeforderten Loyalität der NATO- Staaten seit Jahren den fragilen Nahen Osten gezielt destabilisiert hat.
Ankara unterstützte logistisch und militärisch die IS und weitere islamistische Terrororganisationen. In einem inszenierten Stellvertreterkrieg bedrohten Ankaras Terrorbanden die kurdischen Selbstverwaltungsgebiete, die bisher mit vereinten Kräften der kurdischen Kampfeinheiten und den amerikanischen Luftschlägen aufgehalten und zurückgeschlagen werden konnten.

Da Ankaras islamistische Truppen nicht den gewünschten Erfolg brachten, entschied sich Erdogan verstärkt die türkischen Streitkräfte nunmehr gegen die Kurden einzusetzen. Für Ali Ertan Toprak ist klar, dass der eigentliche Brandstifter im Nahen Osten Erdogan ist. Erdogan bekennt sich öffentlich dazu, Assad in Syrien stürzen zu wollen und erklärt Syrien zur Innenpolitik der Türkei. Er geht militärisch massiv gegen die Kurden in Syrien, dem Irak und in der Türkei vor. Den Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK hat er beendet. Die türkische Regierung und Staatspräsident Erdogan vergiften das Klima in der Türkei und in den Nachbarstaaten so nachhaltig, dass das Gefährdungsrisiko für unsere Bundeswehrsoldaten enorm gestiegen ist. Daher begrüßt die Kurdische Gemeinde Deutschland das Ende der Patriot-Mission und den Abzug der Bundeswehr in der Türkei.