Kurdistan ist in diesen Unglückstagen, in denen Kurden und andere ethnische und religiöse Minderheiten von Völkermord bedroht sind, auf internationale Hilfe angewiesen. Nach langen Diskussionen hat die Bundesregierung beschlossen den kurdischen Peschmerga im Norden Irak endlich Waffen bereit zu stellen. Aus diesem Anlass debattiert der Deutsche Bundestag am 1. September in einer Sondersitzung zur Waffenlieferung und zur aktuellen Lage im Irak.
Ali Ertan Toprak, der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde e.V. (KGD), stellt hierzu fest: „der „Islamische Staat“ (IS) bedroht nicht nur die Kurden, sondern die gesamte Zivilisation. Daher ist die Entscheidung der Bundesregierung für Waffenlieferungen an Kurden folgerichtig und auch im eigenen Interesse der Bundesrepublik Deutschland. Die Vertreter einer humanistischen, freien und aufgeklärten Welt müssen sich diesen Barbaren der IS gemeinsam entgegenstellen“.
Toprak bringt die Gefühle der Kurdischen Gemeinde an diesem wichtigen Tag, wie folgt zum Ausdruck: „Wir Deutsch-Kurden sind über die Entscheidung unserer Bundesregierung sehr glücklich und erleichtert. Nun muss die Hilfe schnellstmöglich folgen, damit nicht noch mehr unschuldige Menschen sterben müssen. Wir unterstützen dabei den gemeinsamen Kampf aller freiheitlich-demokratisch gesinnten Kräften und sind solidarisch mit dem aktuellen Schulterschluss der Kurden im Kampf gegen die Menschenfeinde der IS“.
Zu den Befürchtungen, dass die Waffen in die falschen Hände geraten könnten, ist die KGD der Meinung, dass die Waffen auf koordinierte Weise und unter der Aufsicht der kurdischen Autonomieregierung an die Streitkräfte der Peschmerga übergeben werden sollten. Die größte Sorge hierbei gilt nicht der Ausrüstung von Freiheitskämpfern Kurdistans, sondern der Bildung diverser marginaler und autonomer Milizengruppen zu deren Agenden keine Erfahrungswerte vorliegen.
Kurzum: Wir wollen kein zweites Libyen!
Überdies möchten wir hiermit noch einmal an die notwendige humanitäre Unterstützung für die Menschen in Südkurdistan erinnern. Humanitäre Hilfe tut angesichts der dramatischen und lebensbedrohenden Lage für die Flüchtlinge in der Region absolut Not. Als Deutsch-Kurden sind wir dankbar für jegliche Hilfe, die durch die Bundesregierung, aber auch durch viele deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger über diverse NGOs in das Krisengebiet übermittelt werden. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam den mehr als 2,5 Millionen Flüchtlingen in Kurdistan Mut machen und ihnen auf der Suche in eine sichere Zukunft Perspektiven aufzeigen. Diese Zukunft muss in einem unabhängigen, demokratischen und säkularen Kurdistan liegen.