Am 06. Februar bebte mitten in der Nacht um 04:17 Uhr und 04:28 Uhr die Erde in den kurdischen Gebieten der Türkei und Syriens sowie angrenzenden türkischen Provinzen. Das Epizentrum des auf der Richterskala mit 7,8 gemessenen Erbebens waren Gaziantep und Maras. Die Zerstörungen haben epische Dimensionen und wir befürchten, dass die Opferzahlen noch deutlich steigen werden.

Die Kurdische Gemeinde hat sofort zu einer Spendenkampagne aufgerufen, um die notleidende Bevölkerung tatkräftig zu unterstützen.

Warum wir helfen
Wo auch immer sich Naturkatastrophen auf der Welt ergeben, die Zivilbevölkerung braucht die Unterstützung jener, die das Gebot der Solidarität und Menschlichkeit ohne Wenn und Aber, ohne Unterscheidung nach Herkunft und Glaube erkennen und anwenden.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland ist eine gemeinnützige Organisation, die sich den Werten der Toleranz, Gleichheit und Solidarität verschrieben hat. Für uns ist es daher selbstverständlich dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird.

Inmitten politischer Verwerfungen des Nahen Ostens, der Nationalismen der autokratischen Regime und dem religiösen Extremismus von zum Teil halbstaatlichen Terrorbanden sind die Kurdinnen und Kurden oftmals Verfolgung, Vertreibung und Diskriminierungen ausgesetzt. Leider endet diese Ungleichbehandlung auch nicht bei Jahrhundertkatastrophen wie dem jüngsten Erdbeben.
Wir können und dürfen nicht wegschauen, wenn Menschen uns brauchen. Die große Spendenbereitschaft und die überwältigende Anteilnahme, die uns erreicht ermutigt uns, diesen Weg weiterzugehen.

Wie wir helfen
Wir sammeln ausdrücklich keine Sachspenden. Aufgrund der gestiegenen Sprit- und Logistikpreise wollen wir das Geld nicht für Benzin und Logistikunternehmen ausgeben. Die Geldspenden erreichen zu 100% durch schnelle Überweisungen unsere Partner in den Nachbarregionen der vom Erdbeben zerstörten Gebiete. Dort wird auf die bestehende Infrastruktur zurückgegriffen und mit den Geldspenden vor Ort das eingekauft, was wenige Kilometer weiter dringend gebraucht wird; Lebensmittel, Hygieneartikel, Decken, Medikamente und vieles andere. Mit Kleinlastern, die noch in der Lage sind über die weitgehend zerstörten Straßen zu fahren, bringen unsere ortskundigen Fahrer die Hilfsgüter dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden, weil sie die einzigen Hilfsgüter sind, die die Menschen erreichen.

Wo wir helfen
Hilfsgüter und Rettungsmannschaften aus aller Welt erreichen kaum die kurdischen Regionen. Sie werden umgeleitet auf notleidende regimetreue Provinzen. Die Menschen in Maras, Aleppo, Afrin und anderswo sind sich selbst überlassen. Sie versuchen ohne Räumgerät und trotz zerstörter Infrastruktur Menschen aus den Ruinen zu retten und dabei die eisige Kälte des Winters zu überleben.
Deshalb hilft die Kurdische Gemeinde Deutschland dort, wo Hilfe kaum ankommt, auf beiden Seiten der türkisch-syrischen Grenze, in Kurdistan.

Kurdische Gemeinde Deutschland e.V.
IBAN: DE64 3705 0299 0000 4166 52
Stichwort: Erdbeben Soforthilfe