Pressemitteilung: 279/0611-2020

Verbot der rechtsextremen ‚Grauen Wölfe‘ – auch in Deutschland

Am 4. November hat die französische Regierung unter anderen die Auflösung der ultranationalistischen türkischen Organisation ‚Graue Wölfe´ angeordnet.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßt ausdrücklich die Entscheidung Frankreichs als klare Haltung gegen Extremismus: „Die gewaltsamen Übergriffe, Körperverletzungen, Einschüchterungsversuche und Sachbeschädigungen der ‚Grauen Wölfe‘, vor allem in Österreich, aber auch in Frankreich und Deutschland, zeigen die wahre Gesinnung dieser Organisation.“

 „Die europaweit aktiven ‚Grauen Wölfe‘ sind in Deutschland laut Verfassungsschutz mit rund 18.000 Mitgliedern eine der größten rechtsextremen und verfassungsfeindlichen Vereinigungen“, so Mehmet Tanriverdi, stellv. Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland. Die 1968 gegründete Organisation verbreite „auch hierzulande in ihren als Sport- und Kulturvereinen getarnten Niederlassungen, die in einer sogenannten „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e.V.“ zusammengeschlossen sind, rassistisches und antisemitisches Gedankengut und ist für zahlreiche gewaltsame Übergriffe auf türkische Regierungskritiker, Kurd*innen und andere migrantische Gruppen verantwortlich“, so Tanriverdi weiter. Ebenso dürften die wiederholten Schändungen kurdisch-alevitischer Gräber in Deutschland auf das Konto dieser Extremisten gehen, ist sich Tanriverdi sicher.

Die Zeit zum Handeln ist längst reif: Die Grünen und die Linke plädieren nun dafür, auch in Deutschland, wo die Europazentrale angesiedelt ist, mit einem Verbot der extremistischen ‚Grauen Wölfe‘ nachzuziehen. Wir befürworten diese parteiübergreifende Initiative und hoffen auf Unterstützung durch weitere demokratische Parteien. „Sich gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit, egal, woher sie kommen, einzusetzen, wäre ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt in unserer weltoffenen und demokratischen Gesellschaft. Denn es gilt alle Opfer von Rassismus und Menschenhass gleichsam zu schützen, gerade in Zeiten großer terroristischer Bedrohung.“