10. Jahrestag der Befreiung Kobanês
Heute vor zehn Jahren, am 26. Januar 2015, gelang es den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und Peschmerga-Kräften aus Südkurdistan, die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) aus der syrischen Stadt Kobanê zu vertreiben. Nach monatelanger Belagerung wurde die Stadt sowie ihre Nachbardörfer von den Schlächtern des IS befreit. Der Sieg wurde zu einem internationalen Symbol des unerbittlichen Widerstands gegen den Islamismus und verschaffte den kurdischen Streitkräften weltweite Anerkennung.
Heute ist die Situation der Kurdinnen und Kurden in Syrien erneut besorgniserregend. Nach dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 hat sich ein Machtvakuum entwickelt, das insbesondere die Türkei nutzt, um ihre völkerrechtswidrigen Angriffe auf die kurdische Bevölkerung und Autonomie zu verstärken. Unzählige Zivilisten haben dadurch bereits ihr Leben verloren oder sahen sich zur Flucht gezwungen. Gleichzeitig droht der neue De-facto-Machthaber Ahmed al-Scharaa mit der gewaltsamen Entwaffnung der kurdischen Einheiten und der von ihnen angeführten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF).
Die fortgesetzte Destabilisierung und mangelnde internationale Intervention bergen zudem das Risiko, dass der IS erneut an Einfluss in der Region gewinnen könnte. Eine nachhaltige Destabilisierung würde nicht nur die Sicherheit in der Region gefährden, sondern auch die Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terrorismus zunichtemachen.
Angesichts dieser Entwicklungen ruft die Kurdische Gemeinde Deutschland die internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen und die kurdische Bevölkerung sowie alle weiteren ethnischen Minderheiten in Syrien zu schützen. Es gilt, ihre Errungenschaften gegen den islamistischen Terror anzuerkennen, ihre Autonomie zu unterstützen und eine weitere humanitäre Katastrophe zu verhindern.