17. September 1992: Mykonos-Attentat

Heute jährt sich das Mykonos-Attentat, welches sich am 17. September 1992 im Restaurant „Mykonos“ in der Pragerstr. 4 in Berlin-Charlottenburg ereignete.

Bei dem terroristischen Anschlag wurden vier kurdische Oppositionspolitiker der Demokratische Partei Kurdistan-Iran getötet. Bei den Getöteten handelte es sich um den Generalsekretär der Partei, Sadegh Scharafkandi, den Repräsentanten der Partei in Frankreich, Fattah Abdoli, den Repräsentanten der Partei in Deutschland, Homayoun Ardalan, und den Dolmetscher Nouri Dehkordi. Sie waren Gäste eines Kongresses der Sozialistischen Internationale auf Einladung von Björn Engholm und befanden sich 1992 zu Besuch in Berlin.

Der Anschlag wurde von einer Gruppe iranischer Agenten im Auftrag des iranischen Regimes durchgeführt. Die Täter drangen in das Restaurant ein und eröffneten das Feuer auf die Anwesenden. Die kurdischen Oppositionspolitiker und ihr Dolmetscher wurden gezielt attackiert und getötet. Nur knapp dem Attentat entkommen war Mehran Barati, ein führender iranischer Oppositionspolitiker und später stellvertretender Generalsekretär eines im Jahr 2019 gegründeten „Rats zur Regulierung des Übergangs“, der die geordnete Abschaffung der Islamischen Republik ohne Bürgerkrieg anstrebte.

Das Mykonos-Attentat hatte weitreichende politische Konsequenzen und führte zu einer internationalen Debatte über den Terrorismus des iranischen Regimes. Die Ermittlungen und der Prozess zum Attentat ergaben, dass hochrangige iranische Regierungsmitglieder und ranghohe Geheimdienstagenten in den Anschlag involviert waren.