Pressemitteilung: 281/2511-2020
Welttag gegen Gewalt an Frauen:
Prävention und Opferschutz müssen höchste Priorität haben
Gewalt an Frauen existiert in allen Teilen der Gesellschaft. Die jüngsten Zahlen sind alarmierend, die Dunkelziffer in Zeiten einer globalen Pandemie hoch.
„Wir brauchen eine breite Aufmerksamkeit für das Thema, nicht nur an Aktionstagen“, meint Simel Sever, stellvertretende Generalsekretärin der Kurdischen Gemeinde Deutschland (KGD).
„Als bedeutende Organisation der Zivilgesellschaft ist es uns wichtig, Gewalt gegen Frauen als gesamtgesellschaftliches Phänomen zu benennen und zugleich für besondere Ausprägungen innerhalb migrantischer Communities zu sensibilisieren“, so Sever weiter. „Wie können wir die Gesprächsbereitschaft zur Thematik erhöhen? Sind die bestehenden Angebote ausreichend? Und vor allem, wie müssen sie gestaltet sein, damit ganz unterschiedliche Betroffene sie annehmen?“, das sind die Fragen, die die Kurdische Gemeinde aktuell besonders beschäftigen.
Dringenden Handlungsbedarf sieht die KGD in den Bereichen Beratung, Hilfe und Prävention. Dazu gehören der Ausbau niedrigschwelliger und kultursensibler Angebote, eine bundesweit ausreichende finanzielle Aufstellung von Frauenhäusern und eine früh einsetzende Präventionsarbeit: „Um Gewalt an Frauen wirkungsvoll einzudämmen, muss das Thema möglichst früh und in verschiedenen Kontexten der Kinder- und Erwachsenenbildung bearbeitet werden“, sagt Sever.
Um der Forderung nach einer entschlossenen und flächendeckenden Umsetzung der Istanbul Konvention eine größere Dringlichkeit zu schaffen, sei es grundlegend, die Prävention von Gewalt gegen Frauen als Querschnittsaufgabe zu erkennen und nicht auf ein „Frauenthema“ zu reduzieren.