Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie
Seit dem 17. Mai 1990 befindet sich Homosexualität nicht mehr im Diagnoseschlüssel für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation. Dies war der Anlass für die Vereinten Nationen, den 17. Mai zum internationalen Gedenktag gegen die Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie auszurufen.
Obwohl die Europäische Menschenrechtskonvention und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Diskriminierungen u.a. wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe oder der Religion verbieten, tritt Homophobie in unserer Gesellschaft nach wie vor in verschiedenen – leider gewaltvollen und feindseligen – Formen auf.
Dies führt dazu, dass viele Menschen nach wie vor Angst haben, sich zu ihrer sexuellen Identität öffentlich zu bekennen. Auch innerhalb der kurdischen Community ist es für LGBTQIA+ teilweise schwierig, sich zu outen.
Dies wird im Film “The Many Lives of Kojin” vom kurdischen Regisseur Diako Yazadani thematisiert, der im letzten April im Rahmen der Kurdischen Filmtage in Köln vorgeführt wurde. Der Protagonist Kojin, eine nicht-binäre Person, führt in der Autonomen Region Kurdistan-Irak das Leben einer Minderheit innerhalb der Minderheit. In einer Szene erklärt Kojin, dass sein Name „many lives“ (dt. viele Leben) bedeutet. Hinter diesem Namen steckt eine wichtige Botschaft, nämlich dass es nicht nur die eine, sondern unterschiedliche sexuelle Lebensweisen geben kann.
Die Kurdische Gemeinde Deutschland lehnt Homophobie in jeglicher Form entschieden ab und begrüßt die Vielfalt sexueller Orientierungen, die der Identitätsfindung dienen.
Das Logo des diesjährigen Themen- und Aktionsjahrs gegen den antikurdischen Rassismus, auf dem der Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte abgebildet ist, soll daran erinnern: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechte geboren“.
“The Many Lives of Kojin” ist online (im kurdischen Original mit englischen Untertiteln) unter https://vimeo.com/ondemand/themanylivesofkojin abrufbar.