Es begann als „Arabischer Frühling“ und endet als arabischer Alptraum
Die Kurdische Gemeinde begrüßt den Sturz des Baath-Regimes in Syrien. Über Jahrzehnte regierte die Baath-Partei und die Familie Assad das Land mit eiserner Hand und trieb es in einen zerstörerischen Bürgerkrieg, der einst als „Arabischer Frühling“ begann. Das gesamte Land befindet sich nach über 14 Jahren Krieg in einem desolaten Zustand, das nur mit stabilen politischen Verhältnisse wieder aufgebaut werden kann.
Fawzi Dilbar, stellvertretender Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland:
„Die Menschen brauchen jetzt jede Unterstützung der freien und demokratischen Welt damit das Land nicht ins völlige Chaos stürzt. Das Machtvakuum im zutiefst gespaltenen Syrien kann wieder sehr schnell von Terroristen des IS ausgenutzt werden um sich erneut mit neuer Dynamik in der Region auszubreiten und einen Gottestaat aufzubauen.“ Das wäre, so Dilbar, ein Alptraum für jene, die über Jahrzehnte für Demokratie und Fortschritt gekämpft haben.
Die Kurdische Gemeinde fordert den Westen auf, im Kampf gegen den Islamischen Staat und anderer Extremisten weiterhin die kurdischen Kräfte zu unterstützen. Voraussetzung für Stabilität ist jedoch der Abzug türkischer und russischer Besatzungstruppen aus Syrien. Es kann nicht im Interesse der internationalen Gemeinschaft sein, dass das diktatorische Assad- Regime von Islamisten abgelöst wird, die eine noch größere Bedrohung für die Minderheiten und Stabilität in der Region bedeuten.
Fawzi Dilbar sieht in einem föderal-säkularem Gebilde indem die Rechte der Volksgruppen berücksichtigt werden, eine letzte Chance für das Land bevor es endgültig auseinanderbricht.