Internationaler Friedenstag: Frieden beginnt mit Anerkennung

Zum Internationalen Friedenstag erinnert die Kurdische Gemeinde Deutschland daran, dass die Waffenniederlegung der PKK im Juli dieses Jahres ein wichtiges Zeitfenster geöffnet hat. Sie weckt die Hoffnung, jahrzehntelange Konflikte auf friedlichem, politischem Weg zu lösen. Damit aus diesem Hoffnungsschimmer mehr werden kann, braucht es die entschlossene Unterstützung der internationalen, demokratischen Gemeinschaft.

Doch Frieden funktioniert nicht einseitig. Während die Aussicht auf Dialog von kurdischer Seite wächst, setzt die Türkei ihre Angriffe fort. In der Türkei (Bakûr) entmachtet sie demokratisch gewählte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister willkürlich, in Syrien (Rojava) und in den Autonomen Region Kurdistan (Başûr) bombardiert sie weiterhin zivile Gebiete. Auch in Deutschland werden kurdische Strukturen häufig unter Generalverdacht gestellt, was politische Teilhabe spürbar einschränkt. Diese widersprüchlichen Entwicklungen zeigen, wie dringend echte politische Lösungen nötig sind.

Trotz dieser Widerstände engagieren sich im Nahen Osten vielerorts Kurdinnen und Kurden für demokratische Strukturen. Sie fördern demokratische Beteiligung, stärken das Miteinander und widersprechen islamistischen und anderen extremistischen Ideologien mit Haltung und Mut.

Dauerhafter Frieden wächst nicht aus Unterdrückung, Kriminalisierung oder militärischer Gewalt. Er entsteht dort, wo Rechte geachtet werden, Menschen politisch mitgestalten können und ihre Identität institutionell Anerkennung findet. Nur wenn diese Grundlagen geschaffen werden, kann die jetzige Chance auf Frieden Bestand haben.