Der 1. September steht als Antikriegstag symbolisch für den Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939, als die deutsche Wehrmacht Polen überfiel und damit eine beispiellose Welle der Gewalt und Zerstörung auslöste. Dieser Krieg führte nicht nur zu unermesslichem Leid und dem Tod von Millionen Menschen, sondern auch zu einem der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte: dem Holocaust. Millionen Juden wurden systematisch verfolgt und ermordet, und die Welt erlebte eine beispiellose Tragödie, die bis heute nachwirkt.

Der Holocaust erinnert uns daran, wie Hass und Intoleranz in ihrer extremsten Form zu Genozid führen können. Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an diese Verbrechen wachzuhalten und dafür zu sorgen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen. Der Antikriegstag ist daher nicht nur eine Mahnung gegen Krieg, sondern auch ein Aufruf zur Achtung der Menschenrechte und der Würde jedes Einzelnen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgte eine Phase des Wiederaufbaus und der Versöhnung, besonders in Europa. Die europäische Integration und der Wille zur Zusammenarbeit schufen eine lange Friedensperiode auf dem Kontinent. Doch diese Phase des Friedens steht immer wieder vor neuen Herausforderungen, wie die jüngsten Ereignisse in der Ukraine zeigen. Der russische Angriff hat Europa erneut mit den Schrecken des Krieges konfrontiert und gezeigt, wie schnell Errungenschaften wie Frieden und Stabilität bedroht werden können.

In diesem Zusammenhang möchte die Kurdische Gemeinde Deutschland am Antikriegstag auf die aktuellen Konflikte aufmerksam machen, in Westkurdistan (Rojava), . Diese Region, die bedroht ist durch militärische Interventionen und politische Instabilität. Die Menschen dort streben nach Autonomie und Frieden, doch die ständige Bedrohung durch äußere Mächte erschwert diesen Weg. Es ist wichtig, auch diese Stimmen zu hören und sich solidarisch zu zeigen mit denen, die in ihrer Heimat für ein selbstbestimmtes Leben kämpfen.

Der Antikriegstag erinnert uns daran, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Er muss jeden Tag neu erarbeitet werden, indem wir uns aktiv gegen Gewalt, Hass und Intoleranz stellen. Er fordert uns auf, die Lehren der Geschichte ernst zu nehmen und uns für eine Welt einzusetzen, in der solche Schrecken wie der Holocaust niemals wieder geschehen können. Es liegt in unserer Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer des Krieges und des Genozids zu bewahren und zugleich aktiv für eine friedlichere und gerechtere Zukunft zu kämpfen – für alle Menschen weltweit.