Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht das benachbarte Polen. Um kurz vor 6Uhr morgens begann damit der Zweite Weltkrieg, in dessen Folge 60 Millionen Menschen im Zuge der Kampfhandlungen starben. Millionen weitere starben durch Kriegsverbrechen und Genozide. 

Sechs Jahre währte der zweite Weltkrieg. Die Hälfte der jüdischen Weltbevölkerung verlor dabei ihr Leben. Ermordet während des „Holocaust der Kugeln“, in den Vernichtungslagern und geschunden bis zum Tod durch Arbeit. 

Der Niederlage des nationalsozialistischen Deutschlands schloss sich, zumindest im Westen des Kontinents, ein Prozess der europäischen Integration und eine Jahrzehnte währende Friedensordnung an. Der Prozess der europäischen Integration nahm nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Regime im Osten ab 1990 weiter an Fahrt auf. Polen, Tschechien und andere traten zu Beginn des neuen Jahrtausends der EU bei. Die Friedensordnung hingegen wurde durch die Konflikte auf dem Westbalkan getrübt. Dennoch, auch hier folgte auf die Kriege der 1990er Frieden, Wiederaufbau und europäische Integration. Europa erlebte nach dem Ende des Schreckens von Auschwitz seine längste Phase des Friedens, des Wohlstands und der Freiheit. 

Am 24. Februar dieses Jahres fand diese Phase ihr Ende. Der Überfall der Russischen Föderation auf die Ukraine an diesem Tag löste die weltweit größte Fluchtbewegung seit Ende des Zweiten Weltkriegs aus und kostet bis heute tausende Menschen das Leben. Einer von ihnen war Boris Romantschenko, Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und überlebender des KZ Buchenwald. Er verlor am 18. März durch einen russischen Bombenangriff sein Leben. 

Seit 1966 wird der 1. September in der Bundesrepublik als Antikriegstag begangen. Die Kurdische Gemeinde Deutschland nimmt den heutigen Tag zum Anlass, auf den Umstand der gegenwärtig über 20 stattfindenden Kriege aufmerksam zu machen und ebenso auf den drohenden Einmarsch der Türkei in Westkurdistan, das seit Jahren unter kurdischer Selbstverwaltung steht.