Pressemitteilung 293/3105-2021

Aus Fehlern sollte man lernen, und sie nicht wiederholen

Die Entscheidung des nordrhein-westfälischen Schulministeriums, den umstrittenen türkischen Moscheeverband Ditib in den Beirat für den Islamunterricht zu berufen, stößt bei der Kurdischen Gemeinde NRW auf Unverständnis.

Der Landesvorsitzende Cahit Basar befürchtet dadurch eine Einflussnahme auf die Kinder, die in der nunmehr dritten und vierten Generation endlich Angebote für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit erhalten sollten, anstelle der Indoktrinierung mit einer konservativen Auslegung des Islam.

Der Fehler der rot-grünen Landesregierung, die 2012 den Beirat ins Leben rief und mit der Ditib bereits einen desaströsen Schiffsbruch erlitt, wiederholt sich nunmehr unter schwarz-gelb. Das Schulministerium zeigt sich als außerordentlich beratungsresistent gegenüber der Kritik, damals wie heute. Basar: „Bereits der geringste Verdacht, aus dem Ausland gesteuert zu werden, antisemitisch, rassistisch und anti-demokratisch zu sein, sollte ausreichen, ihnen das Wohl unserer Kinder nicht anzuvertrauen.“
Das ausgerechnet in der Woche, in der das Schulministerium die Ditib als Partner präsentierte, in den Moscheen die aus Ankara stammende Freitagspredigt verlesen wurde, in der der Judenhass geschürt, und das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wurden, empfindet Basar als ein Schlag ins Gesicht der Landesregierung und demokratischen Zivilgesellschaft. Basar ist sich sicher, dass in zahlreichen Moscheen die Gläubigen regelrecht angestachelt wurden, auf die Straßen zu gehen.

Die Satzungsänderung, auf die sich die Landesregierung bei Ditib beruft, sieht Basar als kleine kosmetische Korrektur, um erneut den Fuß in die Tür zu setzen und der NRW- Landesregierung zu gefallen.

Die Kurdische Gemeinde fordert daher die Mitgliedschaft der Ditib ruhen zu lassen und den Beirat zügig mit liberalen und moderaten Muslimen nachzubesetzen.

Basar: „Die Fehler aus der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen. Die Politik muss begreifen, dass ein Großteil der Muslime in Deutschland sich von solchen Verbänden nicht vertreten fühlt.“