Pressemeldung: 314/1901-2023

Bundestag erkennt den Genozid an den Êzîd:innen offiziell an

Am heutigen Donnerstag, den 19. Januar 2023 hat der Deutsche Bundestag sich der Empfehlung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe angeschlossen und den Genozid an den êzîdischen Kurd*innen durch den Islamischen Staat offiziell als solchen anerkannt.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßt ausdrücklich die Entscheidung, den Genozid an der jezidischenGlaubensgemeinschaft anzuerkennen und sich hierdurch in eine Reihe mit den Vereinten Nationen und dem Europaparlament zu stellen. Deutschland hat eine Vorreiterrolle bei der Aufklärung des Völkermordes an den Êzîd:innen.

Das Oberlandesgericht Frankfurt Verurteilte 2021 ein Mitglied des Islamischen Staates zu einer lebenslangen Haftstrafe für seine Beteiligung an den Verbrechen gegen Êzîd:innen. Es war das erste Urteil in dieser Sache weltweit.

Wir sind der festen Überzeugung, dass die heutige Entscheidung des Deutschen Bundestages ein weiterer bedeutender Schritt hin zur Aufklärung und Aufarbeitung des Genozids sein wird. Vertreter:innen der Kurdischen Gemeinde Deutschland nahmen als Zuschauer:innen an der heutigen Sitzung teil um dieser historischen Entscheidung beizuwohnen und den Opfern des Genozids ihre Unterstützung zum Ausdruck zu bringen.