Pressemitteilung: 272/0207-2020

Die Kurdische Gemeinde befürwortet eine Corona-Reisewarnung für die Türkei

Heute Vormittag empfing Außenminister Heiko Maas seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu im Auswärtigen Amt. Im Zentrum der Gespräche standen einmal mehr Covid-19 und die damit in Zusammenhang stehende Reisewarnung für die Türkei: Aufgrund der weiterhin hohen Infektionszahlen war die Türkei, zusammen mit rund 130 anderen Ländern, vom Robert Koch Institut (RKI) als Risikogebiet eingestuft und eine Reisewarnung bis 31.August ausgesprochen worden – eine Entscheidung, die nun noch einmal bestätigt wurde.

Die Türkei, die mehrfach auf eine Lockerung der Reisebeschränkungen gedrängt hatte, reagierte mit Unmut auf die Bestätigung der Reisewarnung und kritisierte die Entscheidung als politisch motiviert.

Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, zeigte hingegen Verständnis für die Entscheidung des Auswärtigen Amtes und des RKI: „Der Vorwurf der Türkei ist haltlos. Reisewarnungen werden gemäß wissenschaftlicher Empfehlungen beschlossen und sind kein Spielfeld für politische Verhandlungen. Wir befürworten die Entscheidung der Bundesregierung, die sich trotz Drängens seitens der Türkei nicht von ihrem Kurs abbringen ließ und dem Gesundheitsschutz oberste Priorität einräumt.“

Jedes Land auf der Welt stehe nun in der Verantwortung, alles dafür Notwendige zu tun, um die Pandemie, die weltweit bereits mehr als eine halbe Million Todesopfer gefordert hat, zu bekämpfen. „Eine Reisewarnung muss solange bestehen, wie es nach wissenschaftlicher Einschätzung für eine nachhaltige Eindämmung notwendig ist.“