PRESSEERKLÄRUNG 182/0104-2018

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“Einmischung statt Zurückhaltung” – Die Kurdische Gemeinde Deutschland befürwortet Frankreichs Vermittlungsangebot in Nordsyrien

Die Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßt den Vorstoß von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, im Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden in Nordsyrien zu vermitteln, und ruft die deutsche Bundesregierung dazu auf, ihrem wichtigsten europäischen Bündnispartner beizuspringen. Die türkische Regierung hatte jede Vermittlerrolle Frankreichs in Nordsyrien empört zurückgewiesen und Frankreich stattdessen “Terrorunterstützung” vorgeworfen.

“Macrons Vorstoß war ein klares Signal an Erdogan. Es ist höchste Zeit, dass auch Deutschland aus falscher Rücksichtnahme gegenüber der Türkei seine Passivität beendet und sich für die Menschen in Afrîn und für eine Beendigung des Krieges engagiert”, so der stellvertretende Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Mehmet Tanriverdi.

Noch immer befinden sich hunderttausende Menschen in der Region auf der Flucht vor den türkischen Angriffen: “Es muss alles dafür getan werden, dass diese Menschen schnellstmöglich in ihre Heimat zurückkehren können”, so Tanriverdi weiter.

Die KGD begrüßt daher Macrons Zusage, multiethnische SDF-Milizen bei der Stabilisierung einer Sicherheitszone im Nordosten Syriens zu unterstützen. “Macron hat erkannt, dass weder die Türkei noch ihre djihadistischen Verbündeten Syrien stabilisieren werden. Vielmehr geht aus dieser unheiligen Allianz eine neue Gefahr für Europa aus”, meint Tanriverdi: “Wir fordern daher mehr Einmischung statt Zurückhaltung. Es wäre ein historischer Fehler, die Kurden, die in Syrien erfolgreich gegen den IS gekämpft und so auch europäische Sicherheitsinteressen vertreten haben, jetzt kurzsichtigen außenpolitischen Zielen zu opfern.”