PRESSEERKLÄRUNG: 177/0703-2018

G9- eine überfällige Korrektur zu mehr Bildungsgerechtigkeit

Die Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßt den Gesetzentwurf der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Rückkehr zu G9 an Gymnasien.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Gymnasiallehrer in Köln, verspricht sich von der Verlängerung der Schulzeit eine Verbesserung der Bildungsqualität, gezieltere individuelle Förderung sowie eine größere Bildungsgerechtigkeit. „Mit G9 kehrt wieder etwas Normalität in die Gymnasien ein. Die Landesregierung entspricht damit dem Wunsch der großen Mehrheit der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft“, stellt Basar fest. Der Kabinettsbeschluss sei eine notwendige Korrektur, die den Schulen nun die Chance gäbe, ihre pädagogische Arbeit wieder stärker ins Zentrum zu rücken.

Der erhebliche Leistungsdruck, der sich mit G8 ergeben habe, sowie die daraus resultierenden langen Schultage erschwerten eine individuelle Freizeitgestaltung außerhalb der Schule. Große Leidtragende waren Sportvereine und Musikschulen, die ihre Angebote zum Teil in die Abendstunden verlagern mussten. Auf der Strecke blieb auch das gemeinnützige Engagement, das für die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig ist.

Auch der Boom an organisierten Auslandsaufenthalten für Abiturienten zeuge davon, dass viele Schülerinnen und Schüler sich nach der verkürzten Schulzeit für eine Studien- und Berufswahl noch nicht bereit fühlen. “Gerade für eine berufliche Entscheidungsfindung ist das zusätzliche Jahr im pädagogischen Umfeld der Schule außerordentlich wichtig.”

Basar „Wenn wir uns mehr Zeit für unsere Schüler nehmen, tragen wir zu einer größeren Bildungsgerechtigkeit bei. Gerade jene Schüler, die auf die Unterstützung der Schule angewiesen sind, konnten bei G8 ihr Potenzial nicht im notwendigen Maße ausschöpfen.“