Gedenken an Mehmet Kubaşık

Wir gedenken Mehmet Kubaşık an seinem 17. Todestag, als achtes Todesopfer, ermordet vom sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) am 04. April 2006 in Dortmund. Gegen 13:00 Uhr wurde der Dortmunder hinter dem Tresen seines Kiosks in der Mallinckrodtstraße mit mehreren Kopfschüssen tot aufgefunden.

Als achtes Todesopfer des rechtsextremen NSU steht die Ermordung des deutsch-kurdischen Aleviten für einen mörderischen Rassismus in der Bundesrepublik Deutschland in seiner abscheulichsten Gestalt. Wie auch bei anderen Morden des NSU an Menschen mit Migrationsgeschichte, ermittelte die Polizei bei der Ermordung von Mehmet Kubaşık zunächst im unmittelbaren Umfeld des Opfers und fatalerweise nicht im rechtsextremen Milieu. In den darauffolgenden Jahren bagatellisierten die deutschen Medien die Mordserie als sogenannte „Dönermorde“.

Während Behörden und Leitmedien die Opfergruppe selbst für ihren Tod verantwortlich machten, identifizierten die Hinterbliebenen bereits frühzeitig das rassistische Tatmotiv. Noch im gleichen Jahr demonstrierten sie gemeinsam in Dortmund und Kassel und forderten die Behörden auf, den organisierten Rechtsextremismus ins Zentrum ihrer Ermittlungen zu setzen. Erst nach dem Suizid zweier Mitglieder des NSU im Jahr 2011 flog das mörderische Trio und deren rassistisches Tatmotiv auf und das Narrativ der Selbstverschuldung brach in sich zusammen.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland gedenkt der Opfer des NSU:

Abdurrahim Özüdoğru
Süleyman Taşköprü
Habil Kiliç
Mehmet Turgut
İsmail Yaşar
Theodoros Boulgarides
Mehmet Kubaşık
Halit Yozgat
Michèle Kiesewetter