Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Terrorismus

Am heutigen Tag gedenken wir der Opfer terroristischer Gewalt.
Aus kurdischer Perspektive ist dieser Tag von besonderer Bedeutung, denn Kurd:innen sind seit Jahrzehnten immer wieder Ziel terroristischer Organisationen und Strukturen geworden.
Organisationen wie der sogenannte „Islamische Staat“ (IS), Al-Qaida und andere extremistische Gruppierungen haben gezielt Kurd:innen angegriffen – sei es in Kobanê, Shengal oder anderen Teilen Kurdistans. Gerade vor ein paar Wochen haben wir an den grausamen Völkermord an den Jesid:innen in Sinjar durch den IS erinnert.
Auch staatlich unterstützte Milizen und paramilitärische Gruppen, wie die von der Türkei unterstützten Söldnertruppen in Afrin und anderen Teilen Nordsyriens, haben durch Terrorakte gegen die kurdische Bevölkerung Angst und Leid verbreitet.
Sunnitisch-islamistische Organisationen wie der IS, aber auch schiitische Gruppen wie Hamas und Hisbollah sowie rechtsextreme Netzwerke sind hierzulande aktiv – durch Propaganda, Spendenstrukturen und Rekrutierung. Teils versteckt, teils offen. Zwischen 2011 und 2016 haben sich mehrere deutsche Staatsbürger dem IS angeschlossen und im Nahen Osten an terroristischen Aktivitäten beteiligt.
Die internationale Gemeinschaft trägt daher eine zentrale Verantwortung im Kampf gegen den Terrorismus. Sie muss terroristische Organisationen nicht nur konsequent bekämpfen, sondern auch die Ursachen von Radikalisierung und Gewalt angehen – durch politische Lösungen, den Schutz von Minderheiten und die Unterstützung demokratischer Kräfte vor Ort. Besonders Kurd:innen, die in vorderster Linie – etwa in Kobanê – gegen den IS gekämpft haben und immer noch kämpfen, verdienen internationale Anerkennung und gezielte Unterstützung.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Stimmen der Opfer terroristischer Gewalt gehört werden. Ihr Gedenken ist ein Aufruf, niemals wegzusehen. Denn wenn Opfer nicht gehört, unterstützt und geschützt werden, hat der Terrorismus nicht nur Leben zerstört – er wirkt weiter und gewinnt an Macht.