Die Kurdische Gemeinde Landesverband Baden Württemberg und das Genozid und Friedensforschungsinstitut mit Unterstützung von Staatsministerium und Stadt Stuttgart haben eine Gedenkveranstaltung unter dem Titel
„10 Jahre nach dem Genozid – Jesiden in Baden-Württemberg: Überlebende und ihre neue Heimat im Rahmen des Sonderkontingents Nordirak“ organisiert.
Die Veranstaltung erinnerte an den verheerenden Genozid an den Jesiden im Nordirak vor zehn Jahren und würdigte die erfolgreiche Integration der Überlebenden in Baden-Württemberg.

Grußworte wurden vor Ort von Turan Tekin, dem Vorsitzenden der Kurdischen Gemeinde Landesverband Baden-Württemberg, sowie Muhterrem Aras, der Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg gehalten. Außerdem wurde eine Videobotschaft von Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, gezeigt. Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration der Stadt Stuttgart, sprach ebenfalls zu den Anwesenden und unterstrich die Bedeutung der Solidarität und des Engagements für die Jesiden.

Ein emotionaler Höhepunkt war die Gesprächsrunde mit jungen Überlebenden des Genozids, darunter Ardawan Abdi, Samira Abdi, Anhar Khudher Atheeb und Basma Alsilo, die ihre Erlebnisse und ihren Neuanfang in Deutschland schilderten.

Musikalisch untermalt wurde der Abend durch die kurdische Sopranistin Pervin Chakar, begleitet von Türkü Su Dilan Özkaya am Klavier, die das Publikum mit ihren Auftritten bewegten.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem mehrere Persönlichkeiten für ihr herausragendes Engagement für die Rechte der Jesiden geehrt:

Dr. Michael Blume, der Beauftragte gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg, erhielt den Preis für sein unermüdliches Engagement im Rahmen des Sonderkontingentes und für die jesidische Community. Die Laudatio wurde per Videobotschaft von Manuel Hagel gehalten, die Preisübergabe erfolgte durch Jihan Alomar.
Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, der maßgeblich zur Betreuung und psychologischen Unterstützung jesidischer Überlebender beigetragen hatte, wurde ebenfalls geehrt. Die Laudatio hielt Düzen Tekkal per Videobotschaft, der Preis wurde von Sari Abdi überreicht.
Die Schwäbische Zeitung, vertreten durch Dr. Hendrik Groth und Ludger Möllers, wurde für ihre journalistische Berichterstattung geehrt. Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, hielt die Laudatio, die Preisübergabe erfolgte durch Awaz Abdi.

Bischkusch Tahir, Dolmetscherin und Mitarbeiterin des Sonderkontingents, erhielt ebenfalls eine Auszeichnung für ihren herausragenden und langjährigen Einsatz. Die Laudatio wurde von Dr. Alexandra Sußmann gehalten, die Preisübergabe erfolgte durch Farhad Alsilo.

Den Abschluss bildete ein weiteres musikalisches Highlight von Pervin Chakar, bevor der Abend mit einem Empfang ausklang, welcher Raum für Austausch und Vernetzung bot.

Die Veranstaltung war nicht nur ein bedeutendes Gedenken an die Opfer des Genozids, sondern auch eine eindrucksvolle Würdigung derjenigen, die sich für die Rechte und das Wohlergehen der Jesiden einsetzen.