In Erinnerung an den 07. Oktober 2023: Bring Them Home Now!
Ein Jahr ist vergangen seit dem Angriff mehr als eines Dutzend palästinensischer Terrorgruppen auf den Süden Israels, auf Kibbuzim und feiernde Menschen auf dem Nova-Festival. Annähernd 1.200 Menschen wurden ermordet, etwa 250 nach Gaza entführt.
Über das Ausmaß der Gewalt konnte man sich selbst ein Bild verschaffen, streamten die Mörder ihre Verbrechen doch im Internet und ließen die Weltgemeinschaft live an ihnen teilhaben. Trotz dieses Negativbeispiels für die Funktionstüchtigkeit der Informationsgesellschaft begannen unmittelbar nach dem Massaker global Diskussionen darüber, ob sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige, die Entführung von Säuglingen und die Ermordung von Überlebenden des Holocausts wahlweise legitimer Widerstand oder israelische Propaganda seien.
Die Relativierung und Leugnung der Ereignisse des 7. Oktobers 2023 zeigen dabei deutliche Züge vergleichbar denen der Holocaustrelativierung und -leugnung: Täter-Opfer-Umkehr und Verschwörungsideologie.
Seit einem Jahr müssen wir eine nicht endende Welle der Gewalt beobachten und jüdische Gemeinden ziehen sich zusehends aus der Öffentlichkeit und auf sich selbst zurück. Währenddessen versagt die Zivilgesellschaft international und besonders in Deutschland. Forderten jüdischen Gemeinden weltweit unter „Nie wieder ist jetzt!“ zur Solidarität mit den Geiseln in Gaza und der jüdischen Gemeinschaft auf, eignete sich die deutsche Zivilgesellschaft die Forderung an, um gegen die Deportationsfantasien der extremen Rechten im Land zu demonstrieren und ignoriert den gegenwärtigen Antisemitismus dabei nur allzu leichtfertig. Bündnisse zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November drohen an der Diskussion zu zerbrechen, ob man am Gedenktag eines antisemitischen Pogroms der Opfer eines weiteren Pogroms gedenken sollte.
Währenddessen befinden sich weiterhin etwa 100 Menschen in der Gefangenschaft von palästinensischen Terroristen in Gaza, währenddessen sterben weiterhin Menschen im Zuge des Kriegs der Hamas, Hisbollah und Irans gegen Israel.
Wir gedenken heute der Opfer des Massakers im Süden Israels vor einem Jahr, aller Menschen, die ihr Leben lassen mussten und erinnern an die, die noch immer nicht frei sind.