In Gedenken an den rassistischen Anschlag in Hanau, 19. Februar 2020

Der rassistische Mordanschlag von Hanau jährt sich am heutigen 19. Februar zum inzwischen vierten Mal. Am Abend des 19.02.2020 wurden zehn Menschen mit Gewalt aus dem Leben gerissen. Neun der Opfer verloren ihr Leben aufgrund des rassistischen Menschenbildes des Täters, die Mutter des Täters fiel seinem menschenverachtenden Weltbild ebenfalls zum Opfer.

Trotz mehrerer eingehenden Notrufe reagierte die Polizei aufgrund der unterbesetzten Notrufzentrale zu spät. Der Täter hatte so die Gelegenheit, mehrere Orte, die er für Treffpunkte von Menschen hielt, die seiner Ansicht nach immer Fremde sein würden, aufzusuchen und seine mörderische und menschenverachtende Ideologie in die Tat umzusetzen.

Es war dem erst 22-jährigen Vili Viorel Păun zu verdanken, dass es nicht noch weitere Opfer an diesem Abend gab. Vili Viorel Păun stellte sich dem Mörder erst in den Weg und verhinderte das Eindringen in ein weiteres Lokal, dann folgte er ihm mit seinem Fahrzeug. Sein mutiges Eingreifen kostete Vili letztlich das Leben.

Der Anschlag in Hanau war kein Einzelfall. Bereits im Vorjahr war es in El Paso (USA) und Christchurch (Neuseeland) und Halle an der Saale zu ähnlichen Anschlägen gekommen. Alle Taten eint die rassistische und antisemitische Verschwörungstheorie vom „großen Austausch“.

Einzelfälle waren sie jedoch auch deswegen nicht, weil sie die Vorboten eines zunehmend vergifteten Klimas in den westlichen Demokratien waren, in der auch in den Parlamenten vertretene Parteien immer unverblümter von einem vermeintlichen großen Austausch sprechen und unter dem Euphemismus „Remigration“ die Massendeportation von Menschen planen, die nicht ihrer völkischen Ideologie entsprechen.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland gedenkt der Opfer des Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau.

Sedat Gürbüz
Fatih Saraçoğlu
Vili Viorel Păun
Kaloyan Velkov
Gökhan Gültekin
Ferhat Unvar
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Said Nesar Hashemi
Gabriele R.