Internationaler Tag der Pressefreiheit

Am 3. Mai 1991 wurde in Namibia die Deklaration von Windhoek verabschiedet. Sie hebt die Bedeutung der Pressefreiheit als Eckpfeiler der Demokratie hervor und fordert die Schaffung einer unabhängigen, pluralistischen und freien Presse. Daraufhin wurde 1993 der 3. Mai als Internationaler Tag der Pressefreiheit von der UN proklamiert, um ein Bewusstsein über die Inhalte der Erklärung zu schaffen und gleichzeitig auf die zahlreichen Verletzungen der Pressefreiheit weltweit hinzuweisen.

Bei dem Erdbeben in den kurdischen Gebieten in der Türkei und in Syrien im vergangenen Februar kam zum Tragen, wie skrupellos autoritäre Regime die Berichterstattung zu ihren Gunsten lenken. Die türkischen Medien schwiegen beispielsweise über das Versäumnis der Regierung bei der Hilfeleistung. Vielmehr wurden die tragischen Ereignisse von der Regierung für den Wahlkampf missbraucht. Dass sowohl in Süd- als auch in Westkurdistan internationale Hilfsgüter von den Autoritäten beschlagnahmt wurden und die Bedürftigen zu spät oder gar nicht erreichten, fand in der lokalen Presse keine Beachtung. In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (RSF) ist die Türkei auf Platz 165 von 180 Ländern, Syrien auf Platz 175.

Noch gravierender sei laut RSF die Lage im Iran, der auf Platz 177 liegt und somit zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalist:innen weltweit gehört. Die Arbeit von internationalen Medienschaffenden leidet auch unter der Informationsmanipulation der Regierungen.

Jedoch ist ein unabhängiger, faktenorientierter, wahrhaftiger Journalismus für die Lösung der kurdischen Frage unabdingbar. Anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit möchten wir, die Kurdische Gemeinde Deutschland, deshalb unsere Solidarität mit allen Medienschaffenden ausdrücken, die sich für eine transparente Berichterstattung täglich einsetzen und somit gar ihr Leben riskieren. Gleichzeitig fordern wir die internationale Gemeinschaft dazu auf, die freie Presse zu schützen und hart gegen Staaten vorzugehen, die die Pressefreiheit missachten.