Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Am internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bekräftigt die KGD:

Jedes Mädchen und jede Frau verdient ein Leben in bedingungsloser Freiheit und Sicherheit, und zwar ausnahmslos jeden Tag.

Gewalt hat viele Gesichter. Sie kann körperlich sein, sie kann die Seele verletzen, sie kann Frauen in ihrem Alltag einschränken und kleinhalten. Sie kann sexuelle Gewalt einschließen, bis hin zu Vergewaltigung, die in Kriegen und Konflikten immer wieder gezielt als Waffe eingesetzt wird. All diese Formen betreffen Frauen weltweit und sie treffen auch viele Frauen in der kurdischen Community. Ehrgewalt, Zwangsverheiratung, Fremdbestimmung und soziale Kontrolle verstärken diese Verletzungen und nehmen Frauen und Mädchen das Recht, ihr Leben selbst zu bestimmen.

Die kurdische Frauenbewegung stellt sich dieser Realität seit Jahrzehnten entgegen. Sie stärkt Frauen, schafft Orte des Zusammenhalts und fördert das Einstehen für Freiheit und Selbstbestimmung. Besonders Geflüchtete und migrantische Frauen sind oft in Abhängigkeitsverhältnissen gefangen und finden wegen fehlender Sicherheit oder bürokratischer Hürden schwer Zugang zu Schutz und Hilfe.

Das aktuelle Bundeslagebild “Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2024” macht deutlich, wie ernst die Situation ist. 187.128 Frauen wurden Opfer häuslicher Gewalt. 53.451 Frauen erlebten sexuelle Gewalt. 18.224 Frauen waren von digitaler Gewalt betroffen. 308 Frauen wurden von ihrem Partner getötet. Diese Zahlen stehen für konkrete Leben, zerstörte Sicherheit und das unbedingte Erfordernis, Schutz und Unterstützung auszubauen.

Wir fordern, dass die Stimmen kurdischer Frauen gehört und dass Schutzräume, Beratungsstellen und Bildungsangebote verlässlich gestärkt werden. Die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ist eine Aufgabe. Sie verlangt Mut, Ressourcen und den gemeinsamen Willen, die Mechanismen strukturell geprägter Kontrolle und Abwertung sichtbar zu machen und ihnen gesamtgesellschaftliche Antworten entgegenzustellen.

Solidarität wird dann spürbar, wenn Menschen handeln, einander beistehen und Orte schaffen, in denen Frauen sicher, sichtbar und selbstbestimmt leben können.

Jin, Jiyan, Azadî!