KARIKATUREN-AUSSTELLUNG AN KÖLNER SCHULE
Kurden kontern Kritik von Ditib
Die Kurdische Gemeinde Deutschland hat das Kölner Gymnasium Schaurtestraße zu seiner Karikaturen-Ausstellung beglückwünscht. Die Kritik der Ditib sei der Versuch einer staatlichen Schule die Meinungsfreiheit zu verbieten.
Die Kurdische Gemeinde Deutschland hat die Kritik der Türkisch-Islamischen Union Ditib an der schulinternen Karikaturen-Ausstellung im Gymnasium Schaurtestraße gekontert. Die Ditib hatte auf einer bundesweiten Pressekonferenz Fotos der Ausstellung hochgehalten und gesagt, die Präsentation sei „nicht förderlich für Menschen, die ihre geistige Reife noch nicht erreicht haben“.
Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde, hingegen beglückwünschte Schulleiter Rolf Scheid zu seinem „Mut, eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Frage zur Meinungsfreiheit angeregt zu haben“. Die Kritik der Ditib bedeute „den Versuch, einer staatlichen Schule die Meinungsfreiheit zu verbieten“. Dies sei „das eigentliche Problem. Gerade damit schürt man Ressentiments und schränkt unsere in der Verfassung garantierten Rechte ein“.
Schulleiter verunsichert
Indes nutzt nicht jede Schule ihr Recht auf Meinungsfreiheit. Ein anderes Gymnasium im Rechtsrheinischen schrieb nach einer Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zum Thema Islam und Pressefreiheit: „Bitte haben Sie Verständnis, dass der Schulleiter sich zu diesem Thema nicht äußern kann und darf.“ Für ein Statement solle die Redaktion sich an die Bezirksregierung wenden.
Eine Schule, die sich nicht äußern darf? „Einen Maulkorb gibt es nicht. Das wäre angesichts des Anschlags auf „Charlie Hebdo“ geradezu grotesk. Viele Schulleiter sind in politischen Fragen einfach unsicher und verweisen deswegen auf uns“, sagt ein Sprecher der Bezirksregierung. Die Behörde habe dem Gymnasium Schaurtestraße auch nicht geraten, die Karikaturen-Ausstellung abzubauen. Im Umfeld der Schule wird dies allerdings so dargestellt. (uk)