PRESSEMITTEILUNG: 62/3010-2015

2015-PE-KGD31

Gießen/Berlin. Ali Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschlands, hat die Zusammensetzung der Wiener Konferenz über Syrien scharf kritisiert. Siebzehn Länder beraten heute in Wien über Friedenslösungen für Syrien.„Mächtige Nachbarstaaten und internationale Großmächte sitzen an einem Tisch und wollen über die Zukunft des Landes entscheiden, doch die einheimische Bevölkerung ist nicht vertreten“,kritisierte Toprak. „Dabei zählen die Kurden zu den Hauptleidtragenden des Konfliktes.“

Militärisch stellen die Truppen der kurdischen Peschmerga und die Kämpfer der YPG die einzigen nennenswertenBodentruppen in Irak und Syrien. „Unsere mutigen Frauen und Männer sind faktisch die einzige Militärmacht am Boden, die Widerstand gegen die barbarischen Truppen des IS leisten.“ Toprak findet es „bizarr“, dass siebzehn externe Nationen über eine Syrienlösung – möglicherweise über neue Grenzziehungen – unter Ausschluss der einheimischen Bevölkerung verhandeln.

„Wir können eine Friedenskonferenz nicht akzeptieren, in der Iran, Russland, Saudi-Arabien, die Türkei und andere externe Nationen ihre Interessen vertreten, aber die betroffene – und leidende – Bevölkerung ignoriert wird. Die kurdischen Einwohner von Syrien haben wie keine andere unter diesem Krieg gelitten. Unsere Frauen und Männer bluten jeden Tag auf den Schlachtfeldern im Kampf gegen IS. Es geht um unsere Heimat. Wir haben einen Platz am Verhandlungstisch verdient.“