Pressemitteilung: 245/0710-2019
Kurdische Gemeinde verurteilt drohende Besetzung der kurdischen Gebiete in Nordsyrien scharf!
Der Abzug der US-amerikanischen Truppen aus dem Norden Syriens sorgt für große Beunruhigung in der kurdischen Bevölkerung auch in Deutschland. Bisher galt die stabile Region als ein Zufluchtsort zahlreicher Binnenflüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien.
Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, glaubt, dass die drohende Invasion der türkischen Armee gemeinsam mit islamistischen Milizen die Region weiter destabilisieren und für neue Flüchtlingswellen sorgen wird.
Toprak: “Weder der türkischen Nationalismus, noch der islamistische Fanatismus werden den Frieden bringen.”
Millionen Menschen sind gezwungen, ihre Heimat und ihren Zufluchtsort zu verlassen. Mit dem Rücken an der Wand stehen die Menschen nun vor der Frage, ob sie die Flucht nach Europa wagen sollten. Der Einmarsch der Türkei würde den IS wieder erstarken lassen, die Kurden schwächen und die Terrorgefahr in Europa erneut erhöhen.
Es ist zu befürchten, dass mit der Zerschlagung der kurdischen Selbstverwaltung die Hoffnung auf einen Frieden in Syrien in weite Ferne rückt.
Toprak sieht bei der türkischen Besetzung der kurdischen Gebiete in Nord-Syrien Parallelen zu der russischen Annektierung der Halbinsel Krim im Jahre 2014.
Toprak: “Wer Gebiete souveräner Nachbarstaaten völkerrechtswidrig besetzt, muss von der internationalen Gemeinschaft geächtet werden. Wer damals zur Annektierung der Krim kritisch Position bezogen hat, darf jetzt zur Besetzung der kurdischen Gebiete in Nord-Syrien nicht schweigen.”