Pressemeldung: 316/1003-2023

Landtag in Düsseldorf sendet ein deutliches Signal der Humanität und Solidarität an die Erdbebenopfer, aber auch an Ankara und Damaskus

Auf Einladung des Präsidenten des nordrhein-westfälischen Landtags, wohnte Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Vorsitzender des Landesverbandes NRW, dem Gedenken an die Erdbebenopfer und der Aussprache im Landtag bei.
Abgestimmt werden sollte ferner über Drucksache 18/3294 mit dem Titel: „Nordrhein-Westfalen trauert um die Opfer der Erdbeben in Syrien und der Türkei“.

Der Antrag, der gemeinsam von der CDU, die Grünen, SPD und FDP eingereicht wurde, wurde einstimmig angenommen. Die Landesregierung wird darin beauftragt, die humanitären Hilfslieferungen, Unterstützungsmaßnahmen im Bereich Medizin und für den Wiederaufbau fortzusetzen sowie Kommunen in NRW darin zu unterstützen, langfristige Patenschaften für den Wiederaufbau zu übernehmen.

Cahit Basar: “Das Gedenken im Landtag, die Solidarität und Anteilnahme, die durch die Redebeiträge der Fraktionen zum Ausdruck gebracht wurden, sind wichtige Signale des Zusammenhalts in unserem Bundesland. Unser Dank gilt der Landesregierung und dem Parlament“.

Beim anschließenden Empfang, zu dem der Landtagspräsident André Kuper einladen hatte, haben Vertreter diverser Hilfsorganisationen sowie die Alevitische Föderation, Vertreter der Syrisch-orthodoxen Kirche und die Kurdische Gemeinde Deutschland ihre Hilfsprogramme und Erfahrungen im Erdbebengebiet vorgestellt.

Cahit Basar betonte, dass Mitarbeiter der Kurdischen Gemeinde, die ins Erdbebengebiet reisten, vor allem mit lokalen Vereinen und Initiativen Lebensmittelpakete und Essensausgaben in den fünf Provinzen K.Maras, Adiyaman, G.Antep, Hatay und Diyarbakir organisiert haben. Darüber hinaus wurden Versorgungspakete für Frauen zusammengestellt, die Hygieneartikel beinhalten. In besonderem Fokus der Hilfsmaßnahmen seien neben Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen, die zu den vulnerabelsten Kreisen in einer Bevölkerung zählen.
Derzeit verbreiten sich Seuchen und Krankheiten. 26.000 Liter Trinkwasser wurden jüngst nach Pazarcik verschickt, da die Menschen über verseuchtes Wasser klagen. Unter den widrigsten Bedingungen wurden bisher in Afrin und in Teilen Aleppos mehr als 200 Notleidende Familien je 100.- US-Dollar übergeben, damit diese sich vor Ort versorgen können. Dem liegt zu Grunde, dass Sachspenden so gut wie gar nicht in Syrien ankommen oder an der Grenze von Dschihadisten beschlagnahmt werden, damit die Hilfe die Kurden nicht erreicht.

Cahit Basar: „Nicht nur das Erdbeben hat Opfer gefordert, sondern auch das unzureichende Krisenmanagement der türkischen und syrischen Regierungen. Die Menschen haben kein Trinkwasser. Die Hygienesituation ist katastrophal. Die Opferzahlen werden noch ansteigen und sind der mangelnden Nachsorge der Menschen geschuldet. Es mag zynisch klingen, doch es entsteht zunehmend der Eindruck, Ankara und Damaskus hätten wenig Interesse daran, dass Oppositionelle und Minderheiten diese Katastrophe überleben. Umso bedeutender sei die deutliche Positionierung die aus NRW gesendet werde.“