Wenige Wochen nach Hanau wird die kurdische Gemeinde in Deutschland erneut von einem Mordanschlag erschüttert.  Am Dienstagabend wurde ein 15-jähriger Jugendlicher kurdischer Herkunft im Stadtzentrum von Celle ermordet. Mit 10 Jahren war er mit seiner Familie aus der Anfang August 2014 vom IS überfallenen ezidischen Region Shingal (Südkurdistan/Nordirak), nach Deutschland geflüchtet.

Das Opfer war mit einem Fahrrad auf dem Weg nach Hause, als er völlig unvermittelt von dem 29jährigen Täter angegriffen und mit einem Messer tödlich verletzt wurde. Dem beherzten Eingreifen der Umstehenden ist es zu verdanken, dass der Täter bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden konnte. Die Ermittlungen dauern an und werden von der Kurdischen Gemeinde Deutschland (KGD), einem Dachverband deutsch-kurdischer Vereine, verfolgt werden.

Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der KGD, bedauert es sehr, aufgrund der Auflagen der Behörden wegen der Coronakrise der Opferfamilie nicht persönlich kondolieren zu können, um sie in ihrer Trauer zu begleiten. Unsere Gedanken sind mit seinen Angehörigen.

Die KGD erwartet von den Ermittlungsbehörden eine rasche Aufklärung der Tat und die Offenlegung der Hintergründe.