„Ohne demokratische Lösung der kurdischen Frage kein Frieden im Nahen Osten“

Die KGD zu Besuch im Auswärtigen Amt

Am 18. April 2018 empfing Staatsminister Michael Roth den Bundesvorsitzenden der Kurdischen Gemeinde Ali Ertan Toprak im Auswärtigen Amt.

In einem offenen Gespräch zur aktuellen Kurden- und Türkeipolitik berichtete Ali Ertan Toprak über die katastrophale Lage in der kurdischen Enklave Afrin im Nordwesten Syriens und die Situation von verhafteten kurdischen Politikern in der Türkei.

Toprak wies auf den negativen Einfluss der Erdogan-Propaganda auf die in Deutschland lebenden Türken hin. Der soziale Frieden in Deutschland sei dadurch enorm gefährdet.

„Die 1,2 Millionen Kurden in Deutschland erwarten von der Bundesregierung einen größeren Einsatz im Nahen Osten und der Türkei, denn nur ein demokratisierter Naher Osten bringt langfristig Frieden und Stabilität in die Region. Ohne eine demokratische Lösung der kurdischen Frage, wird es im Nahen Osten keinen Frieden und keine Demokratie geben. Bewusst wegzuschauen, wenn Konflikte eskalieren und Diktaturen entstehen, dürfe keine Maxime der europäischen Außenpolitik sein.

Daher hoffen wir darauf, dass Deutschland gemeinsam mit Frankreich die Initiative zu einer demokratischen Lösung der kurdischen Frage ergreift. Unsere Erwartung ist es auch, dass unsere Regierung uns vor den Angriffen des Erdogan-Regimes schützt.“

Wir danken Herrn Staatsminister Roth für das konstruktive Gespräch und freuen uns auf eine zukünftige Zusammenarbeit und eine Fortsetzung des Dialogs.