Unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten Kassem Taher Saleh trafen sich am 02.03.2023 Vertreter:innen der Kurdischen Gemeinde Deutschland (KGD) mit Bundestagabgeordneten und Mitarbeiter:innen aus der demokratischen Fraktionen im Paul-Löbe-Haus zu einem parlamentarischen Abend. 

Das Ziel der Zusammenkunft war es, auf die Anliegen der Deutsch-Kurd:innen   aufmerksam zu machen – eine Gemeinschaft, die mit über 1,5 Millionen Menschen zur viergrößten migrantischen Community in Deutschland gehört, deren Fragen und Probleme jedoch oft unerhört bleiben. Auch nach über 60 Jahren Zuwanderungsgeschichte werden Kurd:innen in den Statistiken nicht als eigenständige Gruppe erfasst. Sie werden in den Statistiken als Syrer:innen, Türk:innen, Iraner:innen oder Iraker:innen geführt. 

Der Abend wurde mit einer Begrüßung durch Kassem Taher Saleh und Redebeiträgen des Bundesvorsitzenden der Kurdischen Gemeinde Ali Ertan Toprak und des Beiratsvorsitzenden Dr. Herbert Schmalstieg eröffnet. Dabei wurden sowohl die innenpolitischen Belange von Kurd:innen in der Bundesrepublik als auch die Situation in den Herkunftsländern, insbesondere nach dem Erdbeben, thematisiert und in einer anschließenden Diskussion vertieft. 

Unter anderem hat KGD die anwesenden Abgeordneten dazu aufgefordert, dem Rassismus gegen Kurd:innen seitens anderer migrantischer Gemeinschaften entschieden entgegenzuwirken sowie die rechtsextreme Organisation der Grauen Wölfe verstärkt zu bekämpfen, auch im Hinblick auf die kommenden Wahlen in der Türkei sei es wichtig, wachsam zu bleiben und den sozialen Frieden in Deutschland nicht stören zu lassen.  

Es wurde außerdem die Notwendigkeit unterstrichen, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den kurdischen Gebieten auszubauen und nicht zuletzt die Kurdische Gemeinde in ihren Bemühungen, die Demokratie zu stärken, dem Extremismus entgegenzuwirken und in ihrem Engagement gegen Antisemitismus stärker zu unterstützen. Der Anfang ist gemacht: Demokratie braucht konstruktiven Dialog und diesen wollen die Anwesenden verstärken. Mit dem Abend wurde auch die Initiierung eines Parlamentskreises angestoßen, der sich den Anliegen der Deutsch-Kurdischen Gemeinschaft verstärkt widmen und sich auch außenpolitisch für eine demokratische Lösung der kurdischen Frage einsetzen soll. 

Einen großen Dank richtet die Kurdische Gemeinde an die Anwesenden für ihre rege Teilnahme und die konstruktiven Fragen sowie an Kassem Taher Saleh und seinen Mitarbeiter:innen für die Organisation des gelungenen Abends.