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Büchse der Pandora geöffnet: Westen scheitert mit seiner Strategie zu Irak und Syrien

Kurdische Gemeinde Deutschland zutiefst besorgt über die Entwicklungen im Irak und in Syrien.

Die jüngsten Ereignisse im Irak sind laut stellvertretendem Bundesvorsitzenden der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Mehmet Tanriverdi, mehr als besorgniserregend.

In den letzten Tagen hat die radikal fundamentalistische Islamistenorganisation ISIS mit mehreren tausend Kämpfern weite Teile des arabischen Iraks sowie strategisch wichtige Städte wie Mosul, Tikrit und Falludscha unter ihre Kontrolle gebracht. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht vor den Islamisten und suchen Schutz in der sicheren autonomen Region Kurdistan. Angehörige zahlreicher Minderheiten wie Christen, Yeziden und Türkmenen, aber auch sunnitische Araber, vertrauen ihr Überleben der kurdischen Autonomieregierung an.

Offenkundig haben weder die irakische Regierung, noch die irakische Armee die Macht, den Vormarsch der Terroristen zu stoppen. Große Hoffnungen liegen in der kurdischen Armee, die mit ihren gut organisierten Verbänden bereits die kurdische Stadt Kirkuk, die außerhalb des kurdischen Autonomiegebietes liegt, eingenommen hat, und die Stadt und ihre Einwohner schützt.

Nach Tanriverdi tragen die USA, die europäischen Staaten, die Türkei und allen voran Saudi Arabien und Katar eine nicht unerhebliche Mitverantwortung am Erstarken der ISIS. Seit Jahren unterstützt das genannte Bündnis die radikal-islamischen Gruppen gegen Assad und gegen die schiitische Regierung von Nuri al-Maliki in Bagdad, die die finanzielle und technische Unterstützung dazu nutzt, einen islamischen Kalifenstaat Irak-Syrien zu gründen und ihren Aktionsradius entsprechend erweitert hat.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland ruft die Bundesregierung und andere europäische Staaten dazu auf, dringend die kurdische Autonomieregion zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass weitere Waffenlieferungen und Finanzhilfen an die Radikalislamisten unterbunden werden. Die Türkei muss ihre Unterstützung an die islamistischen Terrororganisationen in Syrien sofort einstellen. Viele tausend Dschiadisten nutzen die Türkei mit Billigung der Regierung als Transitland, um in Syrien und Irak an einem „heiligen Krieg“ teilzunehmen.

Die autonome Regierung Kurdistans darf weder mit der Flüchtlingstragödie noch mit dem Kampf gegen die Terrororganisation ISIS alleingelassen werden.

Pandoras Büchse ist geöffnet. Jetzt muss alles getan werden, damit der Spuk des Terrors ein Ende hat und die Völker des Nahen Ostens an einer friedlichen und selbstbestimmten Zukunft arbeiten können.