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Prozess gegen Menschenrechtsaktivistin Pinar Selek in der Türkei:

Kurdische Gemeinde fordert Konsequenzen seitens der EU

Pinar Selek, eine anerkannte und respektierte türkische Menschenrechtsaktivistin, wird in einem fragwürdigen und der Rechtsstaatlichkeit nicht genügendem Verfahren bezichtigt, im Jahre 1998 an einem Bombenanschlag in Istanbul beteiligt gewesen zu sein.

Obwohl alle Indizien eindeutig gegen diese Beschuldigung sprechen und Selek in der Vergangenheit mehrfach freigesprochen wurde, unternahm der türkische Staatsapparat alles, um sie in Folgeprozessen doch noch schuldig zu sprechen.

Pinar Selek, die im französischen Exil lebt, hat immer wieder großen Mut bewiesen und sich kritisch mit der Militarisierung der Gesellschaft, der Verletzung von Frauenrechten und der Unterdrückung und Verfolgung von Kurdinnen und Kurden in der Türkei beschäftigt. In zahlreichen Publikationen und Vorträgen hat sie sich immer für eine tolerante Zivilgesellschaft in der Türkei eingesetzt.
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Die Kurdische Gemeinde Deutschland e.V. fordert die Europäische Union – allen voran Frankreich – auf, sich stärker für mehr Rechtsstaatlichkeit in der Türkei einzusetzen und einen größeren Schutz von Pinar Selek und zahlreichen in der Türkei inhaftierten türkischen und kurdischen Regimegegnern zu gewährleisten.

Ali Ertan Toprak, der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde, erklärt: „Der Europäischen Union würde es gut zu Gesicht stehen, dem Beitrittskandidaten Türkei mit Prozessbeobachtern deutlich zu signalisieren, dass diese Menschen nicht vergessen sind, und dass sich die Türkei mit solchen Prozessen selbst den Beitritt in die EU verspielt.“