Pressemitteilung: 240/0209-2019

Rheinland- Pfalz führt Kurdisch-Unterricht ein. 
Kurdische Gemeinde: Muttersprachlicher Unterricht wird einen positiven Effekt haben.

Nach jahrelangen Bemühungen kurdischer Eltern, wird es an fünf Schulen in Rheinland-Pfalz im neuen Schuljahr Kurdisch-Unterrichtsangebote geben. Damit erweitert Rheinland-Pfalz sein Herkunftssprachenangebot wie auch Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Berlin zuvor. 

Der Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Bildungsexperte Cahit Basar: „Die schulische Förderung von Kurdisch ist für uns von zentraler Bedeutung. Herkunftssprachlicher Unterricht ist Teil des hiesigen schulischen Bildungsauftrags und ein wichtiger Meilenstein hin zu gelebter Mehrsprachigkeit und interkultureller Kompetenz“.

Es sei außer Frage, so Basar, dass Kinder in der Lage sind, mit mehreren Sprachen gleichzeitig umzugehen und eine aktive Mehrsprachigkeit zu leben. Er hoffe nunmehr, dass weitere Bundesländer, wie etwa Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Hamburg, Saarland sowie die neuen Bundesländer, nun nachziehen werden und den Elternwillen anerkennen. 

Mit über 1,2 Millionen kurdischstämmigen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland sei es bildungspolitisch überfällig, einer der größten Zuwanderergruppen ihre in den Herkunftsstaaten oftmals verbotenen Sprache einen demokratischen Raum zur Entwicklung und Vermittlung zu geben.

„Für mehrsprachige Kinder hat die Verankerung ihrer Familiensprachen im Schulangebot einen positiven Effekt“, meint Basar. Gerade auch neuzugewanderte Kinder erführen dadurch eine Anerkennung ihrer bereits existierenden sprachlichen Kompetenzen und könnten gleichzeitig ihre Familien- oder Herkunftssprache im schulischen Rahmen angemessen weiterentwickeln, was letztlich auch dem Erlernen weiterer Sprachen zugutekommt.